Farmer fürchten Trumps Handelskrieg
Handel
Verlieren US-Sojabauern im Stahlkrieg zwischen USA und China?
China ist für amerikanische Landwirte ein wichtiger Markt. Seit US-Präsident Donald Trump Strafzölle von 25 Prozent auf Auslandsstahl und von zehn Prozent auf Aluminium angekündigt hat, blicken die US-Farmer ängstlich nach Peking.
China hat bislang noch nicht auf die Ankündigung geantwortet. Schließlich sind die USA ein wichtiger Absatzmarkt für Smartphones. Aber China wird Trumps Strafzoll-Politik nicht einfach hinnehmen und hat mit amerikanischem Soja ein wichtiges Faustpfand. Betroffen wären dann vor allem die treuesten Wähler Trumps auf dem Land.
Ted Mckinney aus dem amerikanischen Landwirtschaftsministerium hat am Freitag betont, dass Agrarminister Sonny Perdue Warnungen über chinesische Gegenmaßnahmen an Trump adressiert hat, die den Export amerikanischer Lebensmittel und Agrarrohwaren betreffen. Das würde nicht nur Farmer und Rancher, sondern auch die Verarbeitungsindustrie treffen, sagte Mckinney. Gleichzeit arbeite Perdue allerdings an einem Plan, den Schaden bei einer chinesischen Antwort für die US-Bauern klein zu halten.
Ted Mckinney reist mit einer Delegation in dieser Woche nach Zentralamerika, um über den Stand des zehnjährigen Freihandelsabkommen mit Zentralamerika und der Dominikanischen Republik (CAFTA-DR) zu reden. Der US-Außenhandel mit den fünf Ländern Zentralamerikas und der DR ist seit dem Abkommen von jährlich 1,3 auf 4,6 Milliarden US-Dollar angestiegen. Es geht dabei hauptsächlich um Getreide wie Weizen, Sorghum, Reis und auch Sojabohnen. Auch im Bereich der tierischen Produkte hat sich der Handel in die Region vervielfacht. Umgekehrt exportieren Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras und Nicaragua Waren für 5,8 Milliarden US-Dollar. Vor allem Bananen, Kaffee und Ananas.
Trumps Ankündigung fiel in der Woche, als in Anaheim in Kalifornien mit der „Commodity Classic 2018“ der US-Getreiderat (USGC) mit Farmern und Verarbeitern über US-Exporte debattierte. Die Getreidebranche ist bereits durch die Ankündigung chinesischer Strafzölle auf US-Sorghum in Aufruhr. Peking hat eine Untersuchung auf mögliches Dumping angekündigt.
Roland Krieg