Fast die Hälfte von Stoffgemischen falsch deklariert

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Stoffgemische enthalten oft gefährliche Substanzen

Das sechste EU-weite Vollzugsforum (REF-6) der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hat auf seiner Sitzung in Helsinki am Dienstag 44 Prozent aller untersuchten Chemikalienmischungen als falsch gekennzeichnet befunden. Aus insgesamt 29 Ländern (inklusive Island, Liechtenstein und Norwegen) wurden mehr als 3.391 Mischungen von Bioziden, Lacken, Verdünnern bis  zu Kosmetikprodukten untersucht. Die Prüfkriterien waren umfangreich. Es ging um Ausnahmen von Kennzeichnungspflichten, vereinheitliche Stoffklassifizierung, Biozid-Regeln und spezifische Regeln für Waschmittelkapseln.

44 Prozent aller Gemische verstießen mindestens gegen eine vorliegende Regel. 17 Prozent waren falsch klassifiziert, was zu falschen Etiketten führen kann. Bei neun Prozent aller Mischungen wurden spezielle Regeln für gefährliche Stoffe (kanzerogen, mutagen, reproduktionstoxisch und gefährlich für die Atemwege) nicht eingehalten. 33 Prozent der Mischungen hatten kein ordentliches Sicherheitsdatenblatt. 22 Prozent aller Verschlüsse für flüssige Waschmittel hielten nicht die ganze Lebensdauer über dicht. Sieben Prozent der Biozide entsprachen nicht den einschlägigen Biozid-Regeln und bei 17 Prozent war die Etikettierung fehlerhaft.

Die ECHA fordert die EU zur Präzisierung der Biozidregeln auf und die Industrie zur Überarbeitung von Verschlusskappen bei flüssigen Waschmitteln.

Lesestoff:

https://echa.europa.eu/

roRo

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