Fastenaktion zu Klima und Umwelt

Handel

Misereor fordert ressourcenarmen Konsum

Die Fastenzeit ist Gelegenheit zur inneren Einkehr. Am Sonntag hat Misereor in Stuttgart die diesjährige Fastenaktion unter dem Leitwort „Gottes Schöpfung bewahren, damit alle leben können“ eröffnet und eine gerechtere Klimapolitik gefordert. Im Vorfeld zur Bundestagswahl sollen kommunale Anhörungen in den Gemeinden organisiert werden und Wahlprüfsteine zur deutschen Klima- und Energiepolitik der Entscheidung einen Rahmen geben, kündete Misereor-Hauptgeschäftsführer Josef Sayer an.

Nachhaltiger Konsum
Die Fastenaktion informiert in diesem Jahr über die „schon jetzt spürbaren Folgen des Klimawandels“ und will vor allem dem Süden bei den notwendigen Anpassungen solidarisch beistehen. Dies könne seinen Ausdruck in der Fastenkollekte am fünften Fastensonntag finden.
Die Fastenzeit biete Gelegenheit, den eigenen Lebens- und Produktionsstil zu überprüfen, ob dieser auch wirklich nachhaltig sei, denn davon hänge das Wohl der kommenden Generationen ab. Die Kandidaten der Bundestagswahlen forderte Sayer auf, „sich verantwortungsvoll für eine Bekämpfung von Hunger und Armut einzusetzen.“
Die Themen Klima und umweltbewusstes Energiemanagement falle in vielen Pfarrgemeinden auf fruchtbaren Boden, findet Bischof Gebhard Fürst, in dessen Diözese Rottenburg-Stuttgart die Fastenaktion gestartet wurde.
Für die Länder des Südens hob der philippinische Bischof Broderick S. Padillo die Dringlichkeit der Klimaproblematik hervor, die ein rasches Gegensteuern und ein Ressourcen schonendes Verhalten aller in Süd und Nord erfordere. In seiner Heimat litten die Bauern bereits jetzt unter häufigeren Wirbelstürmen, die ihre ernten vernichten. Nur durch Programme der nachhaltigen Landwirtschaft, die mit Unterstützung von Misereor durchgeführt werden, könnten viele Bauern ihr Überleben sichern. Bischof Padillo prangerte das Verhalten der Regierung und er herrschenden Klasse an, die den Raubbau an der Natur förderten.
2007 hatten alleine die beiden baden-württembergischen Diözesen 4,77 Millionen Euro eingebracht, sagte Ministerpräsident Günter Oettinger. Die Fastenaktion fördere „seit langem die nachhaltige, kleinbäuerliche Landwirtschaft. Diese schont nicht nur die Umwelt, sondern bringt auch gute, krisensichere Erträge und ist ein wirkungsvolles Konzept gegen den Hunger in der Welt“, so Oettinger weiter.

Lesestoff:
Nachhaltigkeit ist Thema des ersten BioFach-Kongresses gewesen. Der Rat für Nachhaltigkeit spricht mit einem Rap-Song die jungen Konsumenten für ein nachhaltiges Verhalten an.

roRo

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