Fleischmarkt in China

Handel

Unklare Marktlage für Schweinefleisch in China

Inwieweit die Pandemie in China wirklich unter Kontrolle ist, lässt sich nicht abschließend sagen. Die gemeldeten neuen Infektionsfälle sollen nahezu ausschließlich von Rückkehrern stammen. China bemüht sich, seinen Weg zurück in die wirtschaftliche Normalität zu beschreiben. Ende März sei die Landwirtschaft zu 88 Prozent wieder auf Normalniveau  hochgefahren worden, berichtete Xinua News. Ähnlich sei es in den Bereichen Baugewerbe und Stromverbrauch. Allerdings sei darunter auch einiges staatlich verordnet worden, bemerken Wirtschaftsexperten kritisch. Chinesische Daten für eine Rückkehr zur alten Stärke sei vielfach Kaffeesatzleserei.

So meldet die staatliche Agentur auch eine im fünften Monat in Folge gestiegene Zahl an Zuchtsauen. In Betrieben mit mehr als 500 Tieren sei auch die Zahl der Ferkel innerhalb des ersten Quartals um 3,4 Prozent gestiegen. Das wäre nach dem Frühlingsfest ein atypischer Saisonverlauf. Der Rückgang des Schlachtschweinepreises ist eher auf die Wiederaufnahme innerhalb des Sektors wie der Futtermittellieferung und Wiederaufnahme der Schlachttätigkeit zu verdanken.

Der Schweinesektor leidet nach wie vor unter der landesweit vorhandenen Afrikanischen Schweinepest. Immerhin will China derzeit auf Schweinefleisch und Schweinepfoten aus Deutschland verzichten. Alle Exportanträge für Lieferungen nach China aus der Zulassungsrunde 2019 wurden abgelehnt. Die Anträge würden nicht den gewünschten Anforderu8ngen entsprechen, teilt die vfz Vieh und Fleisch Handelszeitung mit.

In den letzten Jahren haben hohe Inlandspreise für Schweinefleisch den Markt für Geflügelfleisch stimuliert. Für dieses Jahr prognostiziert das US-Landwirtschaftsministerium eine Produktionsmenge von 15,8 Millionen Tonnen. Die Produktion ist in allen Provinzen stark angestiegen. Rund 16 Millionen Tonnen sind in den vergangenen Jahren verzehrt worden. Einen drastischen Einbruch gab es durch die Schließung der Garküchen im Zuge der Pandemie.

Polen als größter Geflügelproduzent in der EU hat bislang von den Lebengeflügelimporten profitiert. Nach Ausbruch der Geflügelpest hat China diesen Kanal jedoch im Februar geschlossen. Dafür hat China den Import für US-Geflügel wieder hergestellt. Seit November 2018 sind in China die Geflügelpreise jedoch gefallen. Marktexperten ist das ein Zeichen, dass die Chinesen  nicht gewillt sind, vollständig auf Geflügel umzusteigen und weiterhin Schweinefleisch bevorzugen.

Dann läge bei aktuell 25 Prozent der Sättigungsgrad für Geflügelfleisch. Das meiste importierte Fleisch stammt aus Brasilien (80 Prozent), Argentinien und Thailand.

Roland Krieg

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