Fleischskandal in Malaysia

Handel

Kängurufleisch statt Rind in Malaysia

Fleischskandale sind keine deutsche oder europäische Domäne. Die malaysische Zeitung Strait Times berichtete Ende Dezember von einer kriminellen Bande, die seit 40 Jahren Behörden bestechen und nicht zertifiziertes Fleisch verkaufen. Das muslimische Land setzt auf das Halal-Zertifikat. Gegessen wurden allerdings nicht zertifiziertes Rindfleisch, Fleisch vom Känguru und Pferd. Die Konsumenten sind aufgebracht und fordern eine Reduzierung von nicht kontrollierbaren Fleischimporten. Der globale Halal-Markt setzt jährlich rund 2,3 Billionen US-Dollar um und steht jetzt dem größten Fleischskandal gegenüber.

Das muslimische Halal-Zertifikat beginnt im Schlachthaus. Offenbar kleben seit diesem Zeitpunkt gefälschte Halal-Label  auf dem Fleisch bis zur Lagerung im Tiefkühlhaus. Eine malaysische Importfirma stehe in engem Zusammenhang mit dem Kartell.

Zur Aufdeckung des Betrugs wurde die gesamte Lieferkette überwacht. Malaysia hat eine Königliche Sonderkommission zusammen mit dem Ministerium für Religiöse Angelegenheiten eingerichtet. Offenbar ist billiges Fleisch im Ausland „zu Halal-Produkten“ deklariert, möglicherweise mit echten Halal-Produkten vermischt worden und über den Seeweg nach Malaysia gekommen. Mit Bestechungen wurden die Zollkontrollen umgangen.

Der Prozess gegen erste Täter hat zum Jahresende begonnen. Die Medien berichten von weit verzweigten Netzwerken, die hohe Gewinnspannen im lukrativen Markt ermogelt haben.

Roland Krieg

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