Flüchtlingsthema drückt aufs Konsumentengemüt

Handel

GfK: Konsumoptimismus lässt nach

War der Jahresanfang bis in den Sommer hinein von unerschütterlichem Konsumoptimismus geprägt, sinkt das Konsumklima im Oktober, wie die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) am Mittwoch mitteilte. Als Hauptgrund für einen weiter nachlassenden Konjunkturpessimismus ist die Sorge vor steigender Arbeitslosigkeit. Davon gehen rund 70 Prozent der Befragten aus. Der Unterschied zwischen West und Ost ist mit 71 und 67 Prozent nicht groß. Als Begründung gelten der anhaltende und unkontrollierte Zustrom an Flüchtlingen, wie die GfK speziell ermittelte.

Offenbar durch starke mediale Präsenz verdrängt diese Einschätzung die Furcht vor der üblichen Saisonverschlechterung der Arbeitsmarktzahlen. Selbst der Abgasskandal bei VW verunsichert die Kunden kaum. Nur acht Prozent glauben an eine Eintrübung der Beschäftigung durch die Wolfsburger Manipulationen.

Dennoch bleiben die Einkommenserwartungen unverändert stabil und bleibt auf dem Vormonatswert. Die Kunden sehen, dass sie bei Null Inflation mehr Geld in den Taschen haben. Allerdings sparen die Menschen mehr. Die Anschaffungsneigung hat einen Verlust von 4,5 Zählern hinnehmen müssen, bleibt aber knapp über dem Vorjahreswert.

Schon vor dem Weihnachtsgeschäft darf sich der Handel freuen. Real und nominal ist der Umsatz nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im August um 2,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert angestiegen. Für die ersten acht Monate gilt sogar ein Plus von 2,8 Prozent real und nominal von 2,6 Prozent. Dabei lassen die Kunden es sich gut gehen. Ein Drittel ihrer Ausgaben fließen in den Einzelhandel, der Rest in Freizeitaktivitäten, Urlaub, Versicherungen und Dienstleistungen.

Wie in den nächsten Wochen das Flüchtlingsthema angegangen und besprochen wird, entscheidet wohl auch über das Weihnachtsgeschäft

roRo

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