Frankreich holt mit kleinen Biogasanlagen auf
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Weltec Biopower baut Anlagen in Frankreich
Frankreich ist beim Ausbau von Biogasanlagen
zurückhaltend. Mit einem Ausbauziel auf 625 Megawatt bleiben die Franzosen zur
Hälfte hinter den Italienern zurück. Gegenüber Deutschland sind das sogar weniger als ein Sechstel der hier geplanten
3.796 MW. Nur fünf Prozent der Biomasse wird derzeit in Frankreich energetisch
genutzt.
Ein weiteres Puzzlestück für die französische Energiewende
baut seit Anfang 2012 die niedersächsische Weltec Biopower aus Vechta.
Biogas in der Bretagne
Der Anlagenbauer, der seine 250 Biogasanlagen aus
Edelstahl in Europa, den USA, Zypern und
sogar in Japan hingestellt hat, baut derzeit eine 526-Kilowatt-Anlage in Saint
Nicolas du Tetre in der Bretagne. Zur Anlage gehört ein 3.052 Kubikmeter großer
Fermenter mit Separator, Feststoffdosierer, zwei Vorlagebehälter, einem
Gärrestlager, Pumpstation, Steuerung und Trocknung. Noch im Oktober 2012 soll
die Anlage in Betrieb gehen. Edelstahl ist für die Niedersachsen erste Wahl,
weil er länger den aggressiven Bestandteilen Schwefelwasserstoff und Ammoniak
stand hält.
Die für Weltec fünfte Anlage in Frankreich wird mit Schweinegülle,
Abfällen aus der Lebensmittelindustrie, nachwachsenden Rohstoffen und
Zwischenfrüchten gefüttert. Die Abwärme der Anlage wird der Betreiber für seine
Schweineställe nutzen. Das lohnt sich, denn bei einer Wärmenutzung ohne
Fermenterwärme von 70 Prozent beträgt der KWK-Aufschlag in Frankreich vier Cent
je Kilowattstunde. Damit beläuft sich der Einspeisetarif für die 500 kW-Anlage
nach Berechnungen der Weltec auf insgesamt 17 Cent. Garantiert für 15 Jahre.
Die Niedersachsen bauen und planen noch mehr, denn vor
allem die kleinen Anlagen mit weniger als 30 Tonnen landwirtschaftliches
Substrat am Tag können derzeit mit einer schnelleren Baugenehmigung in vier bis
sechs Monaten rechnen. In Deutschland erhält der Betreiber die
Betriebserlaubnis gemäß des Immissionschutz-Verfahrens erst nach bis zu 18
Monaten.
roRo; Foto: Weltec