Frankreich mit Anuga zufrieden
Handel
Qualitätsprodukte aus Frankreich hoch im Kurs
„Wenige Tage nach dem Ende der diesjährigen Anuga zieht die Mehrheit der französischen Aussteller eine positive Bilanz. Die Firmen in den ‚Pavillons France‘ waren mit der Besucheranzahl und den geknüpften Kontakten sehr zufrieden“, berichtet Tiphaine Piriou-Solas von Sopexa. Sie betreute die französischen Gemeinschaftsstände in den verschiedenen Messehallen der Anuga. Auf insgesamt 3.000 Quadratmetern waren rund zwei Drittel der französischen Anuga-Aussteller unter dem Motto „France Bon Appétit“ vereinigt.
Deutschland wichtigster Absatzmarkt für französische Lebensmittel
Die Franzosen gehören traditionell zu den stärksten Ausstellernationen der Anuga. Mit 172 Ausstellern in diesem Jahr steigerten sie ihre Präsenz im Vergleich zur Anuga 2009 noch einmal um rund 14 Prozent – ein Beweis für die hohe Bedeutung, die Frankreichs Produzenten dem deutschen Markt beimessen. Zu Recht, denn Deutschland importiert jährlich Lebensmittel aus Frankreich im Wert von fast 6 Milliarden Euro und ist damit der wichtigste Absatzmarkt für die französische Nahrungsmittelbranche. Und noch ein anderer Aspekt lässt das Interesse der Franzosen am deutschen Markt wieder steigen: das wachsende Qualitätsbewusstsein. Diesen Trend beweist auch die aktuelle GfK-Umfrage ‚Consumers‘ Choice 2011‘ im Auftrag der Bundesvereinigung der Deutschen Ernährungsindustrie (BVE), die im Vorfeld der Anuga vorgestellt wurde. Demnach nimmt die Qualitätsorientierung der Deutschen wieder zu. Für 49 Prozent der befragten deutschen Haushalte ist die Qualität das wichtigste Kaufkriterium. Darunter verstehen sie vor allem guten Geschmack (96 Prozent) sowie Sicherheit und Gesundheit (93 Prozent). Gerade in diesen Bereichen liegen seit jeher die Stärken unserer linksrheinischen Nachbarn. Die französischen Nahrungsmittel punkten gemeinhin durch ihre geschmackliche Qualität. Und eine sichere und gesundheitsfördernde Herstellung ist hier ebenfalls schon lange Standard. Davon zeugen die jahrzehntealten Qualitätssicherungssiegel wie das Label Rouge oder die lange Tradition der geschützten Ursprungsbezeichnungen, zum Beispiel bei Wein und Käse. Auch die Rückverfolgbarkeit von Lebensmitteln ist in Frankreich nicht erst seit den Krisen der letzten Jahre eine Selbstverständlichkeit. So kennzeichnen die Franzosen beispielsweise schon seit 1978 jedes einzelne Rind – eine Voraussetzung für die lückelose Rückverfolgbarkeit.
Frankreichs Aussteller setzten Akzente
Doch auf der
Anuga stellten die Franzosen unter Beweis, dass ihr Know-how nicht bei der
Qualität ihrer traditionellen Spezialitäten stehen bleibt. Mit einer Auswahl
von über 140 Produktneuheiten demonstrierten sie ihre Fähigkeit, aktuelle
Ernährungstrends mit innovativen Produkten weiterzuentwickeln.
Die Healthy
Snacking-Welle bereicherten sie beispielsweise durch Waffeln mit Roter Beete
oder süße Produkte mit Agavensirup statt Haushaltzucker. Im Bereich Chilled
Food waren Nuggets mit Kaninchenfleisch oder „sous-vide“ gegarte Spanferkelteile
nur ein kleiner Ausschnitt des französischen Erfindungsgeists. Auf die
verstärkte Nachfrage nach Wellness-Getränken reagierten sie mit so innovativen
Kreationen wie ayurvedischen Tees oder Bio-Limonaden für eine esoterische
Zielgruppe.
Die stärkste Präsenz
zeigte Frankreich in der Fine Food-Halle. Mehr als die Hälfte aller Aussteller
in den Pavillons France hatten Feinkost-Produkte im Angebot. Auch der Fleisch-
und Geflügelsektor war mit 32 Ausstellern besonders gut vertreten.
Zuschauermagnet Simply-French-Kochshow
Wie schon bei der letzten Anuga erwies sich die Kochshow in der Finefood-Halle als wahrer Publikumsmagnet. Unter dem Motto "Simply French“ bereitete der französische Küchenchef Charles Soussin aus den Produkten der Aussteller unkomplizierte Leckereien rund um die Themen Fingerfood, Bistronomie und Convenience zu. Dazu gehörten Maki – eine Sushi-Form – vom Entenschinken mit Salz aus der Camargue, Kroketten aus Kaninchenwurst und geeiste Linsencreme. Raffiniert im Geschmack, aber erstaunlich einfach in der Zubereitung! Fast 30 verschiedene Rezepte kochte Soussin an den fünf Tagen unter schwierigen Messebedingungen und bewies dabei: Mit hochwertigen und innovativen Produkten lassen sich auf einfachste Art zeitgemäße Leckerbissen auf den Tisch zaubern.
Barbara Peters, Sopexa