Futtermittelpreise steigen

Handel

Fast 14 Mio. Tonnen Futtermittel

Die Preise für Futtermittel wurden im Januar weiter angehoben – trotz einer spürbaren Verunsicherung der Branche aufgrund des Dioxinskandals. Der Grund für die weiter anziehenden Preise liegt nach Angaben der Agrarmarkt Informations-GmbH (AMI) in den hohen Rohstoffkosten und zwar sowohl bei Futtergetreide als auch bei Ölschroten. Ein Ende der Verteuerung ist bislang nicht in Sicht. So erreichten beispielsweise die US-Sojakurse in dieser Woche den höchsten Stand seit September 2008. Hierzulande bewegen sich die Forderungen für Futtergerste sogar auf dem höchsten Niveau seit April 2008.

Belastung für Betriebe

Für viele Veredelungsbetriebe stellen die hohen Futterkosten eine hohe Belastung dar. Vor allem die Schweinemäster beklagen stark sinkende Erlöse, da – auch vor dem Hintergrund des Dioxinskandals – die Marktpreise für Schweinefleisch regelrecht abgestürzt sind. Es bleibt daher abzuwarten, ob Mäster auf diese Situation mit Zurückhaltung bei den Einstallungen reagieren. Bislang erfolgt der Abruf von Mischfutter bislang noch im normalen Rahmen. Mitunter wird sogar eine kurzfristig anziehende Nachfrage nicht ausgeschlossen, da die Tiere aufgrund der schleppenden Vermarktung länger als üblich im Stall stehen. Milchleistungsfutter mit 18 Prozent Protein verteuerte sich im Januar 2011 gegenüber dem Vormonat im Bundesdurchschnitt um 16 Euro auf 231 Euro je Tonne. Die Forderungen für Schweine-Endmastfutter legten gegenüber Dezember sogar um 19 Euro auf 261 Euro je Tonne zu. Bei Legehennenfutter wurde der Preis im Mittel um 16 Euro auf 296 Euro je Tonne heraufgesetzt, das war rund ein Viertel mehr als im Juli 2010.

Futtermittel für vier Milliarden

In den ersten drei Quartalen 2010 wurden in Deutschland 13,6 Millionen Tonnen Futtermittel im Wert von 4,0 Milliarden Euro hergestellt. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, stieg damit die Produktionsmenge um 1,9 % gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. 12,6 Millionen Tonnen wurden für Nutztiere, unter anderem für Schweine, Rinder und Geflügel, produziert. Die restlichen 1,0 Millionen Tonnen waren Futtermittel beispielsweise für Hunde und Katzen.
Im gleichen Zeitraum wurden 1,8 Millionen Tonnen Futtermittel im Wert von 976 Millionen Euro exportiert und 1,2 Millionen Tonnen im Wert von 835 Millionen Euro importiert. Ausfuhrseitig stieg die Menge um 9,2 %, während der Import von Futtermitteln mengenmäßig um 3,5 % zurückgegangen ist.

Dioxin belastet Futtermittelbranche

Auf der Grünen Woche wollte Bernhard Krüsken, Geschäftsführer des Deutschen Verband Tiernahrung (DVT) eine wirtschaftliche Belastung für die Mischfutterindustrie nicht ausschließen. Bislang habe der Dioxinskandal noch keine quantifizierbaren Auswirkungen gehabt, doch wenn die Verbraucher bei Eiern und Fleisch Kaufzurückhaltung zeigen, wird das über die Produktion auf die gesamte Vorlieferkette Auswirkungen haben.

AMI / Destatis / roRo; Grafik: AMI

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