Geflügel für die Arabischen Emirate

Handel

Vereinigte Arabische Emirate wollen den Markt öffnen

Regierungsvertreter der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) haben vergangenen Montag in Abu Dhabi Dr. Gerd Müller, Staatssekretär im Bundeslandwirtschaftsministerium, mitgeteilt, dass noch in diesem Jahr der Markt für deutsches Geflügel und Rindfleisch geöffnet werden soll. Wichtigste Vorraussetzung war die Einstufung Deutschland als BSE-freies Land, teilte das Ministerium am Dienstag mit. Zudem gilt Deutschland seit dieser Woche als Geflügelpestfrei.
Die VAE sind als Exportmarkt für die Agrarindustrie von steigendem Interesse, weil das Land rund 80 Prozent seiner Lebensmittel importieren muss. Nur 40 Prozent des Geflügelfleischbedarfs kommt aus eigener Produktion.

Tierseuchen sind ein ausschließendes Handelskriterium. Deutschland hat in dieser Woche zwei Fortschritte gemacht. Nach Vorgaben des Internationalen Tierseuchenamtes (OIE) gilt ein Land als frei von Vogelgrippe, wenn drei Monate lang kein neuer Fall aufgetreten ist. Zuletzt war die Vogelgrippe im Dezember 2007 in Brandenburg ausgebrochen. Seit Jahresbeginn gab es lediglich einen bestätigten Fall von BSE in Niedersachsen, so dass Deutschland als Land mit kontrolliertem BSE-Risiko geführt wird. Rind- und Geflügelfleisch können demnach weltweit wieder abgesetzt werden
roRo

Nur drei Prozent landwirtschaftliche Fläche
Die Vereinigten Arabischen Emirate produzieren nur auf 260.000 ha, das sind 3,1 Prozent der Landesfläche, Agrarprodukte. Mit rund 40 Millionen Dattelpalmen sind Datteln das bedeutendste Landesprodukt. Die Landesstatistik weist des Weiteren 17.264 Fischer und eine Fischereiflotte von 5.191 Booten aus. Fast 100.000 Tonnen Fisch werden jährlich angelandet.
Wo im Landesinneren ausreichend Wasser vorhanden ist, gibt es auch Futteranbau, Obst und Gemüse sowie Milchproduktion.
Die Regierung sieht aber die Naturwasserreserven des Landes „unter Druck“. Derzeit spiele das süße Grundwasser für die Agrarwirtschaft vor allem im Norden des Landes noch immer eine bedeutende Rolle, aber der größte Bedarf wird mittlerweile über gasbetriebene Entsalzungsanlagen aus Meerwasser gedeckt. 2004 wurden 886 Milliarden Kubikmeter Meerwasser nutzbar gemacht. Das Ministerium für Umwelt und Wasser rechnet aber mit steigendem Wasserbedarf.

Eine Ökofarm in Abu Dhabi
Nach zwei Jahren Aufbau wurde im Dezember 2007 durch IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Federation) und der FAO der erste Ökobetrieb zertifiziert. Auf fünf Hektar wachsen Tomaten, Speisepilze, Kohl, Karotten, Gurken und Kräuter. Auch Honig wird gesammelt. Kayan Jaff, FAO-Repräsentant für den Mittleren Osten stellt in dem Pilotprojekt mehr das Engagement, denn die Erträge in den Vordergrund: „Im ersten Jahr gibt es kaum Erträge, die verkauft werden können, aber das Projekt erzielt Bewusstsein“, sagte er in den Gulf News. Die Zertifizierung für den Betrieb war leicht, denn es hatte vormals auf dem Gelände keine landwirtschaftliche Produktion gegeben. Keine Pflanzenschutzmittel, keine mineralische Düngung. Die Ernte soll vorzugsweise nach Abu Dhabi verkauft werden.
Am 13. März haben sich Dr. Rashid Ahmed Bin Fahd, Minister für Umwelt und Wasserressourcen, und die irische Agrarministerin Mary Coughlan auf gemeinsame Kooperationen und Erfahrungsaustausch über den organischen Landbau geeinigt.

VLE

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