Gemeinschaftsstand Brandenburg

Handel

Brandenburg: Berliner Prominenz fehlt

Brandenburg hat die besten Voraussetzungen, Bioprodukte nach Berlin zu liefern. Die Grüne Woche hat gezeigt, dass es noch einige Gemeinschaftsstand Brandenburg BerlinAnstrengungen bedarf, um den Wunsch Realität folgen zu lassen. Auf der diesjährigen BioFach hat die Region Brandenburg-Berlin erstmals einen Gemeinschaftsstand aufgebaut, auf dem sich große und kleine Produzenten dem internationalen Fachhandel präsentieren können. Agrarminister Dr. Dietmar Woidke hatte zwar vor Messebeginn zum Geburtstag von Klaus Wowereit mit Berlins Regierendem Bürgermeister telefoniert, vermisst aber die Berliner Politik am Gemeinschaftsstand der größten Biomesse.

Brandenburger Ökomarkt in Bewegung
Vor zwei Jahren hatte Thomas Syring die Gelegenheit genutzt, auf der Grünen Woche das rare und gesunde Kürbiskernöl aus der Mark vorzustellen. Jetzt ist er bereits auf der Biofach in Nürnberg. Es bewegt sich etwas im Handel und bei den Gelegenheiten, die Ware auf den KürbiskernölMarkt zu bringen. Aber noch immer führen die eingefahrenen Handelsbeziehungen der Berliner Händler oft am Umland vorbei.
So wurde es nach Woidke „höchste Zeit“ nicht nur einzelne Anbieter auf der Nürnberger Messe zu präsentieren, sondern gleich das ganze Bioland, das die meiste Ökofläche Deutschlands hat. Gerade Brandenburg bietet den Berlinern Möglichkeit, ökologische Produkte „mit zwei Sternchen“ anzubieten: ökologisch und regional, so Woidke. Vor diesem Hintergrund warnte der Agrarminister erneut, dass der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen, auch hier führt die Mark den Spitzenplatz an, den Ökolandbau gefährde. Manche EU-Zulassungen, so Woidke, hätten den Namen Zulassung nicht verdient. Dabei dachte er an die Genkartoffel.

Erzeuger und Händler beleben den Raum
Die Händler nutzten die offizielle Standeröffnung, sich beim Agrarministerium zu bedanken. Ohne die Brandenburger Förderung hätten sie nicht nach Nürnberg kommen können. Die Politik gibt den Dank zurück, denn das Angebot zeige, dass Erzeuger und Händler Arbeitsplätze schaffen und Wirtschaft im ländlichen Raum betreiben wollen.
Um den Bioanbau gezielt zu fördern, wurde bereits im Herbst 2007 ein „Landesaktionsplan Ökolandbau“ für Anfang 2008 angekündigt. Zur Grünen Woche, zur BioFach… aber das Arbeitspapier liegt derzeit noch hinter dem Wunschfahrplan zurück, erfuhr Herd-und-Hof.de am Rande der Veranstaltung.
SanddornprodukteEs geht aber um mehrere Richtungen, führte Woidke aus. Zum einen muss die Primärproduktion erhöht, als zweites sollen Verarbeiter gezielt gefördert und drittens sollen Investoren nach Brandenburg gelockt werden. Bei den Verarbeitern geht es sowohl um die großen, die auf industrieller Basis überregional arbeiten, als auch um die Vielzahl der kleinen Verarbeiter, die regional produzieren.
Mit Blick auf Berlin versprach Michael Wimmer, Fördergemeinschaft Ökologischer Landbau in Berlin-Brandenburg, die Landesgrenze zur Mark mit einer gemeinsamen „Wertschöpfungskette einzureißen“. Wimmer zeigte sich zuversichtlich, dass an den richtigen Stellschrauben für die Entwicklung des Ökoanbaus gearbeitet wird. Am Gemeinschaftsstand stellen 11 Brandenburger Betriebe aus.

roRo; Fotos: roRo: Kürbiskernöl und Sanddornspezialitäten aus Brandenburg

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