Geschäftsschluss bei Non-Food
Handel
Kompetenzzentrum Handel hilft beim zweiten Lockdown
Trotz Lockdown-Light sind die Infektions- und Todeszahlen durch das Virus SARS-CoV-2 deutlich angestiegen und haben zur Unterbrechung der Infektionsketten zu einem harten Lockdown geführt, der am Mittwoch bundesweit und in vielen europäischen Ländern in Kraft tritt. Bis auf Geschäfte der Grundversorgung trifft die zweite Schließung den Handel auf voller Breitseite und ausgerechnet im Weihnachtsgeschäft, das den meisten Umsatz im Jahr generiert.
20 Prozent Verlust
Der Handelsverband Deutschland (HDE) legt kurz vor dem Lockdown seine korrigierte Prognose vor. Online und Lebensmittelhandel machen in den Zeiten das Lockdowns gute Geschäfte, die von der Schließung betroffenen Geschäfte hingegen erzielten ein Minus von 2,7 Prozent, was rund 13 Milliarden Euro entspricht. Auf das Jahr gerechnet legt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth sogar einen Umsatzverlust von 36 Milliarden Euro vor. Vor allem die Modebranche gilt als Verlierer und stünde vor einer Insolvenzwelle. Genth fordert für den betroffenen Handel eine Gleichstellung mit der Gastronomie und für einen Umsatzausgleich für den Dezember.
Kompetenzzentrum Handel
Der Bund zahlt ab Januar eine Überbrückungshilfe III als Zuschuss zu den Fixkosten unterhalb eines bestimmten Schwellenwertes, dem HDE geht das nicht schnell und weit genug. Ab sofort steht das erweiterte Hilfsangebot des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum Handels mit Online-Seminaren, Expertenfrühstück und Austauschformaten sowie einem Sondernewsletter den Händlern zu Seite.
Es geht um die Kundenbindung im Lockdown, Verkauf und Versand online, Bezahlverfahren im Online-Handel und Social Media als Verkaufskanal. „Einzelhändler haben jetzt ganz andere Probleme als sonst – darauf gehen wir ein“, erläuterte Geschäftsführer Frank Rehme.
Digitaler Wandel
Das aktuelle Standortmonitoring des HDE verzeichnet für 2020 einen rasanten Wandel zum digitalen Handel. Im ersten Halbjahr 2020 hat der Nonfood-Markt zwei Milliarden Euro an Haushaltsausgaben verloren. Die Ausgaben für Textilien fielen um 26 Prozent, die Reisebranche verlor 66 Prozent und es die Zahl der Pkw-Zulassungen gingen um 26 Prozent zurück. Die Kunden gaben dafür 23 Prozent mehr Geld für Garten und Handwerk aus. Sowohl bei der Einkaufsfrequenz als auch bei den Ausgaben pro Einkauf sind Rückgänge zu verzeichnen.
Die Entwicklung zeigt, dass ab der 12. Kalenderwoche der Online-Handel im Nonfood-Bereich stetig steigt und offenbar auch dem stationären Handel künftig Umsätze abnimmt. Im zweiten Halbjahr (bis einschließlich Oktober) hat der stationäre Handel nur in wenigen Wochen die Verluste aus den ersten sechs Monaten ausgleichen können. Die stationären Transaktionen blieben unter denen des Vorjahres. Sichtbar ist der Erfolg der Amazon Prime Day Woche Mitte Oktober, die dem Online-Handel noch einmal deutlich an Schubkraft verlieh.
Multi-Channel
Der Anteil an Händlern mit on- und offline Handel liegt seit 2015 bei mehr als 53 Prozent konstant und hat sich gegenüber 2005 mehr als verdoppelt. Der rein stationäre Handel verliert stetig und liegt nach IFH-Prognose für 2020 bei 39,4 Prozent.
Haushaltssituation
Gegenüber Mai ist die Zahl der über Covid-19 „sehr besorgten“ Bundesbürger im September um vier Prozentpunkte gestiegen, die Auswirkungen auf die Haushaltskasse allerdings zeigt keine dramatische Entwicklung. 43 Prozent der Haushalte können sich im Vergleich zwischen Mai und September „fast alles leisten“ und liegt deutlich über dem Prozentsatz aus dem Jahr 2008 mit 27 Prozent. Der Anteil der Haushalte, die sich kaum etwas leisten können liegt in diesem Jahr unverändert bei 16 Prozent und ist deutlich geringer als im Jahr 2008 mit 27 Prozent.
Lesestoff:
Überbrückungshilfe III: https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Pressemitteilungen/2020/11/20201127-stark-durch-die-Krise-dezemberhilfe-kommt.html
Kompetenzzentrum Handel: https://kompetenzzentrumhandel.de/lockdown-die-unterstuetzungsangebote-des-kompetenzzentrums-handel/
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