Getreidewettbewerb USA - Ukraine
Handel
Ukraine starker Wettbewerber für US-Getreide
US-Mais und Futtergetreide werden weltweit verkauft. Andere große Getreideexporteure sind Russland, Kasachstan und die Ukraine. Aus dem zuletzt genannten Land verspüren die amerikanischen Getreideexporteure derzeit den stärksten Gegenwind auf ihren Märkten.
Zum einen führt Regionaldirektor Cary Sifferath vom U.S. Grains Council das auf die diesjährigen gute Erntemengen in der Schwarzerde-Region zurück. Zwischen zehn und 12 Millionen Tonnen Mais und bis zu sieben Millionen Tonnen Futterweizen werde die Ukraine exportieren können.
Zum anderen würden die ukrainischen Betriebe Dünger „aggressiver“ für Spitzenerträge einsetzen als andere Länder. Lediglich die schwache Infrastruktur verhindere, dass wirklich alles Getreide exportiert werden könne.
Sifferath beklagt sich auch über die wankelmütige Politik. Noch bis Oktober gab es einen Ausfuhrzoll auf Getreide. Das hinderte ausländische Geldgeber daran, in die Infrastruktur zu investieren. Präsident Viktor Yanukovich setzte die Exportgebühren, die erst im Juli eingeführt wurden, jetzt wieder aus.
Die Ukraine hat wegen ihrer geografischen Lage einige Vorteile bei den Transportwegen. Über das Schwarze Meer erreicht das ukrainische Getreide schnell die Mittelmeerregion, vor allem Israel und Syrien. Für Israel sind die Transportkosten aus der Ukraine die günstigsten.
Export in die EU ist für die Ukrainer vor allem preisabhängig. Nach Ermittlungen der Amerikaner habe die Ukraine aber bereits erste Schiffsladungen nach Japan und Taiwan verkauft. Möglicherweise könnte ukrainischer Futterweizen für die Chinesen eine preiswertere Alternative für teureren amerikanischen Mais werden, argwöhnt Sifferath.
roRo