Globaler Appetit auf Bio

BioFach 2008

Im letzten Jahr werden nach Einschätzung der Unternehmensberatung Organic Monitor die Ausgaben für Bio-Lebensmittel weltweit die 40 Milliarden US-Dollar-Marke überschritten haben. Das meiste Wachstum gibt es in Nordamerika und Europa. Ökoprodukte bietet heute fast jeder Lebensmittelhändler an. Der Treffpunkt der Branche ist die BioFach in Nürnberg, die von heute bis zum 24. Februar rund 45.000 Fachbesucher aus aller Welt erwartet. In diesem Jahr bietet die Messe eine neue Weinhalle.

Die BioFach ist ein Stimmungsbarometer für den Weltmarkt. In Deutschland hat sich der Umsatz seit 2005 verdoppelt, die Fläche ist lediglich um zwei Prozent gewachsen. Bei vielen Verbrauchern ist Bioware nur das Sahnehäubchen im Einkaufskorb.

Gleichzeitig steigt die Gesamtzahl der in der Branche tätigen Unternehmen. Erzeuger, Verarbeiter, Händler und Importeure haben 2006 um 8,8 Prozent auf 23.978 Firmen zugelegt.

In Europa boomt vor allem der Osten: In Polen stieg die Zahl der Betriebe um 28 Prozent auf 9.188, die Zahl der Verarbeiter hat sich verdoppelt. Ungarn hat sich zum Exporteur entwickelt. 90 Prozent der Bioware wird ins Ausland verkauft. Mangels Kaufkraft exportiert auch die Slowakei 90 Prozent der Produktion: Nach Österreich, Deutschland und Frankreich. Bis 2009 will die Slowakei mit 120.000 ha einen Flächenanteil der Ökoproduktion von fünf Prozent erreicht haben. In Tschechien bewirtschaften 912 Bio-Betriebe 6,45 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Zur Deckung der heimischen Nachfrage reicht das aber nicht aus.

Unterstützt wird der Trend zu Bio durch den „Lifestyle of Health and Sustainability“ – Lohas. Gesundheit und Nachhaltigkeit sind aber nicht die einzigen Eckpfeiler der Bewegung. Genuss und Werterenaissance sind eng mit dem Essen verbunden. Zudem ist Bio eng mit aktuellen Fragen der sozialen, ökonomischen und ökologischen Nachhaltigkeit verknüpft. Bio kann Antworten geben auf das „Woher“ und „Wohin“.

roRo; Foto: Messe Nürnberg

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