Grüne Energie für Russland

Handel

EU-Russland-Energiegipfel

Noch bis heute findet in Jekaterinburg der europäisch-russische Energiegipfel statt. In den letzten Jahrzehnten stand Russland den Europäern als Versorger zur Seite. Fossile Energien wie Erdöl und Erdgas stehen noch heute an vorderster Stelle. Doch auch Russland kommt am Klimawandel nicht vorbei und wird sich den erneuerbaren Energien öffnen müssen. Schon allein deswegen, weil Europa als Abnehmer von Öl und Gas weniger nachfragt. Hatte der Energieexport im Jahr 2011 noch einen Anteil von 45 Prozent am russischen Bruttosozialprodukt, so werden es im Jahr 2030 nur noch 15 Prozent sein. Davon geht die im März verabschiedete „Roadmap“ der Kooperation für erneuerbare Energien zwischen der EU und Russland aus.

Geringer Anteil, große Ideen

Russland befindet sich erst am Anfang einer Energiewende. Das Land kann vor allem auf seine große Wasserkraft setzen, will aber bis 2020 nicht mehr als 4,5 Prozent der Energie aus neuen Quellen realisieren. Die EU will dem östlichen Nachbarn helfen. Bis 2020 sollen Best-Practise-Beispiele für eine Verbesserung der politischen Rahmenbedingungen umgesetzt werden. Vor allem in abgelegenen Regionen könnte kurzfristig der Dieselmotor ersetzt werden. In Jekaterinburg wird auch über einen bilateralen Handel mit Biomasse nachgedacht. Bis 2030 könnte sogar „grüne Energie“ aus Russland in die EU exportiert werden. Für 2050 ist eine gemeinsame Umsetzung der Low Carbon-Gesellschaft ins Auge gefasst.

Der Anfang ist gemacht

Um den großen Umschwung in Angriff zu nehmen ist parallel eine Wirtschaftsdelegation deutscher Unternehmer nach Moskau und Krasnodar gereist, um grüne Energie „Made in Germany“ an den Russen zu bringen. Mehr als 90 Prozent der Energie in Russland stammen aus fossilen Quellen. Um das russische Minimalziel zu erreichen sind Investitionen in Höhe von 25 Milliarden Euro notwendig, hat German Trade and Invest (GTAI) ausgerechnet. GTAI und die Deutsch-Russische Außenhandelskammer haben die Reise organisiert. Vor allem aus Ostdeutschland sind Solarfirmen bis Ende der Woche unterwegs. Mit Workshops wollen die Firmen ihr Profil vorstellen und Kontakte knüpfen, sagte GTAI-Geschäftsführer Dr. Jürgen Friedrich. Solarpotenzial gibt es im Süden Russlands. 2014 finden in Sotschi die Olympischen Winterspiele statt. Dort scheint die Sonne aber auch 300 Tage im Jahr und soll einen Großteil der benötigten Energie für die Spiele stellen.

roRo

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