Grüner Klimafonds

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Geberkonferenz zum Green Climate Fund GCF

Erneut tagte die Welt zu einem wichtigen Thema in Berlin. Der Green Climate Fund (GCF) soll den Entwicklungsländern die Möglichkeit geben, die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern. Vor allem die armen Staaten gehören zu den Betroffenen, weil sie die geringsten Anteil an der globalen Erwärmung tragen, aber den meisten Auswirkungen ausgesetzt sind. Der Fonds soll unter anderm dabei helfen, private Investitionen in den Klimaschutz zu mobilisieren. Die Einrichtung des „Grünen Klimafonds“ wurde auf der Klimakonferenz 2010 im mexikanischen Cancun beschlossen. In Berlin fand am Donnerstag das dritte und entscheidende Treffen der 32 Mitglieder statt. Es ging um die Erstbefüllung des Fonds.

Mutmacher

Mit 9,3 Milliarden US-Dollar, die jetzt in Berlin zusammen kamen und weiteren Zusagen bis zum Jahresende mache das Ergebnis Mut, erklärten Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und Bundesentwicklungs-minister Gerd Müller. „Klimaschutz braucht Solidarität. Die Ausstattung des Grünen Klimafonds zeigt, dass wir die Entwicklungsländer beim Klimaschutz nicht alleine lassen“, sagte Hendricks. „Die heutigen Finanzzusagen sind ein Zeichen, dass die Welt bei dieser Frage zusammenhält. Von der Aufforstung der tropischen Regenwälder über den Küstenschutz bis hin zum Knowhow-Transfer bei Erneuerbaren Energien- die Welt kann im kommenden Jahr beweisen, dass Sie es mit dem 2- Grad-Ziel ernst meint“, ergänzte Müller.

Ziel verfehlt?

Endlich müsse der Norden liefern, forderte Barbara Unmüßig, Vorstand der Heinrich-Böll-Stiftung, schon vor der Tagung. Eine schnelle Hilfe zeige, dass die Industrieländer glaubwürdig zu den Verhandlungen nach Lima und Paris reisen. Wenn aber „selbst das Mindestziel von zehn Milliarden US-Dollar nicht erreicht wird, ist das ein fatales Zeichen dafür, dass es die Industrienationen mit ihrer historischen Verantwortung nicht ernst nehmen.“ Ende 2015 könnten schon die ersten Programme finanziert werden.

Die Kasse ist aber besser gefüllt als die Zusagen auf dem G20-Gipfel vermuten ließen. Unmüßig errechnete einen Maximalbetrag von 7,4 Milliarden US-Dollar. Liane Schalatek von der Böll-Stiftung kritisiert, dass Deutschland seine Gelder in Höhe von 750 Millionen Euro „nur in Form von Krediten und Kapitaleinlagen geben“ will. Die betroffenen Länder sollten sich beim Kampf gegen die Emissionen des Nordens nicht auch noch verschulden müssen.

Guter Auftakt

Germanwatch sieht in dem Ergebnis einen „ermutigenden Auftakt“. „Weitere Anstrengungen für die Klimafinanzierung werden folgen müssen“, sagte Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik. Bis 2020 haben die Länder versprochen den Fonds aufzustocken und danach jährlich 100 Milliarden US-Dollar pro Jahr zu mobilisieren.

Lesestoff:

www.gcfund.org

Roland Krieg, Fotos: Ralf Rühmeier

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