„Grüner Punkt“ für alle
Handel
Die Marke "Grüner Punkt" ist frei für alle
Der „grüne Punkt“ ist entkoppelt. Verpackungen, die dem Recycling zugeführt werden und den so genannten „Grünen Punkt“ tragen sind ab dem 01. Januar 2009 nicht mehr zwangsläufig dem Dualen System Deutschland (DSD) angebunden. Zur Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit hat das Kartellamt erklärt, dass Verpackungshersteller sich ebenfalls des „Grünen Punkt“ bedienen dürfen, auch wenn sie nicht vom DSD lizenziert sind. Umgekehrt sind auch DSD-Kunden nicht mehr verpflichtet, den „Grünen Punkt“ aufzudrucken.
Vom Monopol zum Wettbewerb
Anfang der 1991er Jahre wurde in Deutschland as DSD gegründet und Recyclingverpackungen bekamen den „Grünen Punkt“ für die gelbe Tonne. Grundlage war die Verpackungsverordnung des damaligen Bundesumweltministers Prof. Dr. Klaus Töpfer. Mit dem Recyclingsystem wurden die Hersteller in die Verantwortung genommen. Die Drogereismarktkette dm rechnete allerdings zuerst mit einem spitzen Bleistift und holten Konkurrenzangebote ins Haus. Schlecker und Rossmann folgten, so dass der „Grüne Punkt“ zu verblassen drohte. Die Wirtschaft, die das DSD gegründet hatte begann sich selbst untreu zu werden und suchte nach preisgünstigeren Recyclingsystemen. Ein Recyclingbeutel kostete den Handel damals 3,3 Cent. Heute sind es nur noch 1,3 Cent, weil das DSD auch die Gebühren gesenkt hatte. Die Gebühren sind im Ladenpreis enthalten. Rund 1,5 Milliarden Euro kostet das Sammeln die Verbraucher.
Dem DSD drohte zeitweise sogar das Aus, weil das Kartellamt eine marktbeherrschende Stellung sah. 2002 hatte das DSD einen Marktanteil von 95 Prozent. Der Handel sah bei einem Aus des DSD die gesamte Kreislaufwirtschaft in Gefahr und wollte das System vom Kartellamt freistellen lassen. Das System finanziere und organisiere nur die Dienstleistungen, die von der Politik gewollt sei, sagte der damalige DSD-Vorstand Wolfram Brück.
Es gibt nicht nur einen
Das DSD ist jedoch schon lange nicht mehr alleine am Markt der rund fünf Millionen Tonnen Verpackungsmüll aus deutschen Haushalten. Alleine in Niedersachsen wurden in der letzten Dezemberwoche 2007 zwei neue Recyclingfirmen zugelassen. Damit hatte sich die Zahl der Wettbewerber auf acht erhöht. Umweltminister Hans-Heinrich Sander: „Acht festgestellte Duale Systeme stehen nunmehr im Wettbewerb bei der Versorgung von gebrauchten Verkaufsverpackungen. Das wird zur Senkung von Rücknahmekosten der Hersteller führen und damit auchdem Endverbraucher zugute kommen.“
Im Vergleich: In Rumänien hat der Handel gerade est mit der Rücknahme von Aludosen begonnen.
roRo; Foto: DSD