Habeck unterstreicht Chancen der Energiewende
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Regierungserklärung zur Energiewende in SH
Seit der Wahl schreitet die Energiewende in Schleswig-Holstein besonders voran. Das Landwirtschafts- und Umweltministerium wurde um den Aufgabenbereich der Energiewende erweitert, künftig will das Land dreimal so viel Energie produzieren, wie es verbraucht und dafür mit einem Seekabel nach Norwegen die überregionale Speicherung einleiten.
Am Mittwoch hat Robert Habeck, Minister für die Energiewende, eine Regierungserklärung zum Thema abgegeben.
Wende trotz Kritiker
Habeck wehrt sich vor allem gegen die Kritiker, die das Ende der Energiewende herbeireden wollten und ist gewillt, das „Projekt ohne Vorbild“ fortzuführen.
Habeck will das Pumpspeicherwerk in Geesthacht und die geplanten Netze schneller als von der Vorregierung vorgesehen fertig stellen. Bis Ende des Jahrzehnts könnten in Schleswig-Holstein Speicher für ein Gigawatt fertig gestellt sein. Das entspreche sechs Prozent der im Land installierten Erzeugungsleistung.
Darstellungen steigender Strompreise stellt Habeck Vergleiche mit Anstiegen aus der „Vorwendezeit“ entgegen. So stieg der Strompreis zwischen 2006 und 2011 bereits um 6,5 Cent je Kilowattstunde. Die EEG-Umlage sei nicht der Grund für Armut in Deutschland. Aber die Preise seien für die Stromkonzerne ein Milliardengeschäft.
Für die Versorgungssicherheit müssen die Netze regional, national und grenzüberschreitend ausgebaut werden, Strom eingespart, ein Lastmanagement aufgebaut, sowie in Speicher und Ausgleichs- und Reservekapazitäten investiert werden. Und zwar in dieser Reihenfolge.
Damit der Strom vom Meer auch in den Süden transportiert wird, besteht Habeck auf einer Lösung der Haftungsfrage, die auch eine Versicherungslösung der Bundesregierung sein könnte.
Habeck rechnet beim gegenwärtigen Stand installierter Anlagen zu fertigen Netzen mit weiteren Abschaltungen. Die haben im Jahr 2010 einen Gegenwert von 40 Millionen Euro erreicht. Netzdefizite will er mit effektiver Planung, Nutzung von Ersatzleitungen, Umfang und Entschädigungen für die Abschaltung und Alternativnutzung vor Ort mindern.
Das Land hatte beim Bundeswirtschaftsministerium den Antrag gestellt, 380 kV-Leitungen wie in Niedersachsen in die Erde legen zu dürfen, bekam jedoch diese Woche eine abschlägige Antwort. Jetzt müssen Freileitungen gebaut werden.
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Kabinett in Schleswig-Holstein steht
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