Handel durch Energiewende-Chaos verunsichert

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Handel fordert Neuanfang bei der Energiewende

Nach einer aktuellen Umfrage des Handelsverband Deutschlands (HDE) sind Einzelhändler durch das Chaos bei der politischen Energiewende stark verunsichert. Weil die steigende EEG-Umlage Arbeitsplätze gefährdet, fordert der HDE einen „Neuanfang“ bei der Energiewende.
Vor allem steigende Energiekosten haben die Gewinnsituation bei vielen Unternehmen stark belastet, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Jeder fünfte Händler sehe wegen steigender Strompreise Arbeitsplätze in Gefahr. Die nächste Bundesregierung müsse deshalb ein neues Konzept für eine bezahlbare Energiewende vorlegen: „Das EEG ist in dieser Form nicht zukunftsfähig!“ Haushalte und nicht privilegierte Unternehmen müssten die Förderung von Industrien über die EEG-Umlage mitfinanzieren.

4. nominales Plus in Serie

Trotzdem schauen die Händler „verhalten optimistisch“ auf das Jahr 2013. Im Vergleich zum Vorjahr erwartet der Einzelhandel ein nominales Plus von 1,1 Prozent. Das wäre das vierte nominale Umsatzplus in Serie. Preisbereinigt erwartet der Handel ein Minus von 0,5 Prozent. 54 Prozent der Betriebe erwarten ein stabiles oder gar besseres Ergebnis. Neben der Energiepreise „hat die Debatte um die Kosten der Euro-Krise und die Einführung einer Vermögenssteuer die Stimmung eingetrübt.“ Die ersten vier Wünsche an die Politik beschäftigen sich alle mit Senkung der Steuer- und Bürokratielast.
Die einzelnen Branchen unterscheiden sich bei der Bewertung. Im Lebensmittel- und Online-Handel sieht die Stimmung gut aus, der Textilhandel litt unter dem verregneten Frühjahr.

Discounter punkten mehr

39 Prozent der Lebensmittelhändler gaben an, dass sich die Umsatzentwicklung verbessert hat. Bis Juli konnten die Umsätze um 3,4 Prozent gesteigert werden. Nach Genth zahle sich aus, dass sowohl Discounter als auch Vollsortimenter ein „up-grading“ durchgeführt haben. Die Branche sei weg von der reinen Preisorientierung und setze auf Qualität und Service. Discounter haben sogar um vier Prozent zugelegt. Das lag am Fokus auf Frischewaren, Bioprodukte und fair gehandelte Waren.
Das die Preise für Lebensmittel gestiegen sind, liege auch an der steigenden Nachfrage und an wetterbedingten Erntebedingungen – Als wichtigen Grund gibt der HDE auf seiner Herbstpressekonferenz allerdings gestiegene Kosten für Energie und Arbeit an.

Online wächst überproportional

Mit 33 Milliarden Euro hat der Online-Handel bereits 7,5 Prozent des Gesamtumsatzes im deutschen Einzelhandel erreicht. Die digitale Handelswelt wächst mit 12 Prozent in diesem Jahr überdurchschnittlich. Daran beteiligt sind nicht nur „Pure Player“, sondern auch die stationären Händler. 30 Prozent haben bereits einen eigenen Online-Shop. Das äußert sich auch in den Erwartungen. 62 Prozent blicken optimistisch in die Zukunft, nur zehn Prozent glauben an Risiken.

roRo

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