Handel: Freude mit Sorgenfalten

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Handel erwartet leichtes Plus 2014

„Selten waren die Rahmenbedingungen für den Konsum in Deutschland so günstig“, sagte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth auf der Jahrespressekonferenz in Berlin. „Allerdings kann der Handel kaum davon profitieren, weil die steigenden Strompreise die Kaufkraft der Verbraucher stark belasten.“ Risiken sehe die Branche auch in den Rentenplänen der Bundesregierung und in der Einführung eines gesetzlichen Mindestlohns.
Der Handelsverband Deutschland (HDE) prognostiziert für das aktuelle Jahr ein leichtes Plus von 1,5 Prozent, wobei der Lebensmittelhandel 2013 überproportional zulegen konnte. Zugpferde sind Bio und fair gehandelte Produkte.
Das Weihnachtsgeschäft sei nicht so zufrieden gelaufen wie geplant und liege nur 0,3 Prozent über dem des Vorjahres – aber mit 79,8 Milliarden Umsatz im November und Dezember wurde das höchste Ergebnis seit 2005 eingefahren. Profitieren konnten aber nicht die kleine und mittleren Geschäfte, sondern die Top-Lagen und Einkaufszentren in den Innenstädten.
Auch das Plus von 1,5 Prozent für 2014 würde in einem Allzeithoch von 439,7 Milliarden Euro gipfeln.

Online gewinnt

Fast zwei Drittel der Händler klagen über sinkende Einkaufsfrequenz. Wichtiger Einflussfaktor sei der Online-Handel, der seinen Umsatz seit 2005 von 14,5 Milliarden auf 33,1 Milliarden erhöht hat. Der HDE sieht weiteres Wachstum in diesem Jahr: Plus 17 Prozent auf 38,7 Milliarden Euro. Die größten Potenziale haben Telekommunikation, Medien sowie Computer und Babyartikel. Lebensmittel tauchen im Online-Handel nicht als Größenordnung auf.
Der Online-Handel gewinnt aber nicht nur an Umsatz, er beschleunigt auch den Strukturwandel. Vor allem der ländliche Raum wird im Offline-Handel das Nachsehen haben. Der HDE plant einen Runden Tisch, um den Strukturwandel im Einzelhandel mit allen Beteiligten zu gestalten.

roRo

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