Handel freut sich auf Weihnachten
Handel
Weihnachten lässt Kassen klingeln
Josef Sanktjohanser, Präsident des Handelsverbands Deutschland (HDE), blickt auf ein gutes Jahr zurück. Lediglich der Markt für Bekleidung und Schuhe hat durch den schlechten Sommer gelitten, sagte er bei der Vorstellung der Herbstprognose. Einbußen gab es auch bei Büchern, Kosmetika und Glaswaren.
Energie ist für den Handel auch ein Trendthema. Sanktjohanser fordert ein Zurücksetzen der Ausnahmetatbestände für Unternehmen bei der Stromrechnung auf das Jahr 2008. Die EEG-Umlage würde sonst allein den Handel mit 780 Millionen Euro belasten. Zusätzlich 100 Millionen Euro kämen durch die Förderung der Offshore-Umlage hinzu.
Alle Jahre wieder
Freundlich blicken die Mitglieder des HDE auf das Weihnachtsgeschäft, werden hier doch 60 Prozent des Umsatzes generiert. Die Voraussetzungen für ein gutes Weihnachtsgeschäft sind gegeben, weil die Verbraucher ihre Konsumlaune wiedergefunden haben. Weihnachten 2012 soll leicht über dem Vorjahrsfest liegen. Die beiden letzten Monate des Jahres werden rund 80 Milliarden Euro in die Kassen spülen und erstmals über dieser Marke liegen.
Ein Teil wird durch neue Online-Kanäle generiert. Etwa 7,4 Milliarden erlöst die digitale Wirtschaft und wird mit einem Jahresumsatz von 29,5 Milliarden ein Plus von 13 Prozent zum Vorjahr generieren.
Fair Trade
Stefan Genth, Hauptgeschäftsführer des HDE, warf einen besonderen Blick auf das Geschäft mit fair gehandelten Produkten, das in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum feiert. Im Handel habe das mittlerweile breite Angebot einen guten Absatz gefunden. Allein Kaffee wird mit 7.500 Tonnen abgesetzt. Weitere Verkaufsrenner sind 10.000 Tonnen Bananen, 80 Millionen Rosen, 600.000 Kilogramm Eiskrem und mehr als 2,6 Millionen Bekleidungsstücke.
Fair Trade – Produkte haben die Marktnische verlassen und sind neben 800 Weltläden auch in 36.000 Supermärkten, Bioläden, Drogerien und Kaufhäuser zu finden. Die Ausweitung führt Genth auch auf die ökonomischen Chancen für den Handel zurück. Neben einem Mehr an Kunden, können sich Händler gegenüber Mittbewerbern abgrenzen und an Image gewinnen.
Dennoch sind die deutschen Kunden nicht so spendabel wie ihre Nachbarn. Die Engländer geben rund dreimal so viel für Fair Trade – Produkte aus. Für Genth wieder ein Beispiel, wie preissensibel die deutschen Kunden sind.
roRo