Handelsabkommen mit Neuseeland
Handel
Merkel plädiert für schnelles Feihandelsabkommen
Neuseeland steht auf der Liste der als nächstes zu verhandelnden Freihandelsabkommen. Im November 2015 hat die EU grünes Licht für Verhandlungen gegeben [1]. Neuseeland sowie Australien allerdings sind für den Deutschen Bauernverband keine interessanten Absatzmärkte. Im Gegenteil. Die neuseeländische Molkerei Fonterra ist einer der wichtigsten Preisbildner auf dem Weltmarkt.
Am Montag war der neuseeländische Premier Bill English zu Gast in Berlin. Bundeslanzlerin Angela Merkel plädierte dabei für eine schnelle Aufnahme der Verhandlungen. Merkel sieht in dem Land auch einen Partner für die Entwicklung Afrikas: „Ich habe mit Freude gehört, dass gerade die Entwicklungspolitik Neuseelands auch sehr dahin geht, ökonomisch effiziente Landwirtschaftspolitik als Entwicklungsprojekte auch in afrikanischen Ländern anzubieten.“ In diesem Bereich könnte Deutschalnd mit Neuseeland zusammenarbeiten.
Das Land selbst ist auf Selbstfindungskurs. Eigentlich steht die Ratifizierung des Transpazifischen Abkommens TPP mit den USA an. English will aber zunächst einmal abwarten, welchen Kurs der neue US-Präsident Donald Trump wirklich fahren wird. Dann wird English mit seinen Kollegen aus Australien und Signapur eventuell eine neue Haltung einnehmen müssen. „Wenn es diesbezüglich eine Veränderung in der amerikanischen Politik geben sollte und sich die Amerikaner entschließen, sich dem nicht anzuschließen, dann müssen wir uns überlegen, wie wir das vielleicht in anderer Form weiter vorantreiben.“
Doch Veränderungen haben auch den europäischen Kontinent ereilt. Gingen die Neuseeländer 2015 noch von einem EU-Abkommen einschließlich Großbritannien aus, so müssen sie jetzt den Brexit einberechnen. Neuseeland hat ein gemeinsames Interesse für ein Abkommen mit der EU, sagte English. Nach dem Partnerschaftsabkommen sei das Freihandelsabkommen der nächste Schritt. Dabei hofft English auf die Unterstützung Merkels. English stellte klar, dass durch den Beginn der Verhandlungen das Abkommen mit der EU eine prioritäre Verpflichtung sei. Erst danach, und falls die Briten ebenfalls Interesse zeigten, kämen auch Verhandlungen mit England infrage: „Wir würden es jetzt nicht als unsere Rolle ansehen, den Ereignissen vorzugreifen.“
Lesestoff:
[1] EU startet Freihandelsgespräche mit „Down under“: https://herd-und-hof.de/handel-/naechstes-freihandelsabkommen-neuseeland.html
roRo