Handelsrekorde trotz globalem Chaos
Handel
Made in Germany glänzt weiter in der Welt
Die Außenhandelspressekonferenz des Bundesverbandes Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) zeigte nur eine positive Nachricht: Die Prognosen für das Handelsjahr 2015 weisen sowohl bei den Ausfuhren als auch bei den Einfuhren neue Rekordwerte aus. Die Exporte steigen um sechs Prozent auf 1.191 Milliarden Euro, die Importe um vier Prozent auf 947 Milliarden Euro. Das Wachstum basiere vor allem auf traditionellen Märkten in und außerhalb der EU, sagte der alte und neue BGA-Präsident Anton F. Börner in Berlin. Namentlich stehen Spanien, Portugal, Italien und der wichtigste Absatzmarkt Frankreich auf der Habenseite. International hat sich der Handel mit den USA um 24 Prozent verstärkt. Positiv mache sich auch Indien für die deutsche Wirtschaft bemerkbar.
Neue Märkte enttäuschen rund um den Globus. In den BRICS-Ländern sei eine Ernüchterung eingetreten und die Wachstumsprognosen greifen nur noch langfristig. Die „konjunkturellen Stolpersteine“, wie jüngst in China würden noch eher zunehmen. Russland habe mit seiner Ukraine-Politik und dem Agrarembargo „viel Porzellan zerschlagen“. Auch die nordafrikanischen Länder sieht Börner noch mit Skepsis, solange die sicherheitspolitischen Risiken hoch bleiben. Diesbezüglich hat die EU am Dienstag ein Paket mit 365,5 Millionen Euro für die wirtschaftliche und demokratische Entwicklung im südlichen Mittelmeerraum geschürt. Algerien, Jordanien, Libanon und Marokko erhalten finanzielle Mittel zur Verbesserung der Lebensbedingungen ihrer Bevölkerung, zur Bildungsförderung und Stärkung der Privatwirtschaft [1].
Hoffnung biete der Iran mit seiner Marktöffnung im kommenden Jahr.
Das Image Deutschlands stehe aber auch im Binnenland unter Druck. Das Land müsse bei den Flüchtlingen eine „Banlieu-Situation“ wie in Frankreich verhindern. Die Migranten würden den Fachkräftemangel nicht im erhofften Maße ausgleichen können.
Lesestoff:
[1] Der Maghreb bietet sich als neuer Wirtschaftsraum an
roRo