Hohe Preise schaden kleinen Unternehmen
Handel
Branchenstudie Food & Beverages 2011
Auch wenn die Kurse aktuell in die Tiefe sacken, die Rohstoffpreise waren in den letzten Monaten sehr hoch. Nach der Krise werden sie auch wieder ansteigen. Das bringt vor allem kleine Unternehmen in der Nahrungsmittelindustrie in Bedrängnis, resümiert die aktuelle Branchenstudie Food & Beverages 2011, die Wieselhuber & Partner (W&P) in Kooperation mit der West LB veröffentlicht haben.
Preiserhöhungen nicht für jeden
Zwischen März und Juni 2011
haben 29 Top Manager aus der Ernährungsindustrie die wirtschaftliche Situation
und ihre Perspektiven analysiert. Demnach gelten steigende Rohstoffpreise „gerade
als sicher“. Steigende Preise und hohe Volatilitäten werden Ergebnisse von steigender
Nachfrage, wachsender Bevölkerung, Ernteausfällen sowie energetischer Nachfrage
nach Biomasse sein. Fast alle Hersteller sehen in einer Preisweitergabe die
einzige Möglichkeit. Demgegenüber ist der Handel vorsichtiger, denn Verbraucher
zeigen nur mangelnde Bereitschaft mehr Geld für Lebensmittel auszugeben. Die
Studie kommt zu dem Schluss, dass große Hersteller mit einem Markenbonus eher
höhere Preise durchsetzen können.
Opfer der Marktbereinigung
werden mittelständische Unternehmen mit Schwerpunkt Endproduktherstellung,
meist mit hohem Materialeinsatz bei geringem Marktanteil, sein. „In der regel
fehlen kleineren Playern die notwendigen Ressourcen, um ihr
Wertschöpfungsmodell anzupassen. Sie sind in ihrer Wertschöpfungskette –
Rohstoffe kaufen, weiterverarbeiten, vertreiben – quasi gefangen“, erläutert
Dr. Timo Renz von W&P.
Internationalisierungstendenzen
Die hohen Preise würden auch die Internationalisierungstendenzen beschleunigen. Der Zugang zu regionalen Rohstoffquellen und -lieferanten wird immer wichtiger. Für die Manager ist der Trend unausweichlich, weil der heimische Markt seit Jahren stagniert. Dr. Renz ist sicher, dass der „Ressourceneinsatz zur Eroberung ausländischer Märkte“ zunehmen wird, um das Inlandsgeschäft abzufangen.
roRo