Hoher Konsum auch „ohne Regierung“
Handel
Konsum zeigt sich unverändert stabil
Falls in den zurückliegenden Morgenstunden Union und Sozialdemokraten eine Vereinbarung zur Koalition getroffen haben: Der Fahrplan sieht vor, dass die Wahlstimmen zur Koalition der SPD-Mitglieder erst am ersten Märzwochenende ausgezählt werden. Erst dann hat die Bundesrepublik Deutschland wieder eine ordentliche Regierung mit neuen Plänen und neuen Ministern. So dauert die Regierungsbildung in Berlin schon über vier Monate, hat aber dem Konsum nicht geschadet, wie das Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) am Montag meldete.
„Bisher hat sich die deutsche Wirtschaft unbeeindruckt von einer nur geschäftsführenden Bundesregierung gezeigt.“ Die Wirtschaftsdaten sind weiterhin beeindruckend. Im letzten Jahr wuchs die Wirtschaft um 2,2 Prozent und zeigte das achte Wachstumsjahr in Folge.
Zentraler Motor bleibt die Binnennachfrage. Die privaten Ausgaben stiegen 2017 um 2,0 Prozent und hatten einen Anteil am BIP-Wachstum von 1,1 Prozent.
Was die Deutschen dennoch beschäftigt und daher Handlungsauftrag für die neue Regierung sein sollte, ist die (Un)gleichverteilung des Reichtums. Die Vermögen der Deutschen sind mit 5,779 Billionen Euro auf Rekordniveau gestiegen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung kommt zu dem Ergebnis, dass der Reichtum in Deutschland ungleich verteilt ist und gegenüber 2014 sogar noch zugenommen hat. Die 45 reichsten Haushalte besitzen genauso viel Vermögen wie die untere Hälfte der Bevölkerung. Das zeigt dem HDE die Relevanz des Themas in der Öffentlichkeit und der Suche nach konkreten ökonomischen Kennziffern, wie dem Konsum.
Aktuell ist alles gut.
Roland Krieg