25 Antworten zum Ökolandbau

Handel

BÖLW gibt neue Broschüre heraus

Von Acrylamid bis Zimt nehmen Verbraucher die Wertschöpfungskette Essen und Trinken fast nur noch risikobewertet wahr. Den Reflex, „Dann kaufe ich eben Öko“, setzen zwar immer mehr Verbraucher um: Mit zuletzt zweistelligen Wachstumsraten hat der Ökoanteil bei rund vier Milliarden Euro drei Prozent Umsatzanteil am gesamten Lebensmittelmarkt erzielt. Aber der ökologische Landbau ist viel mehr als risikofreiere Nahrung, höhere Preise und Naturschutz. Das zeigt jetzt eine neue Broschüre des Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft BÖLW.

Von den Grundlagen bis zur Gesellschaft
Auf jeweils zwei DIN A4 – Seiten hat das Autorenteam insgesamt 25 Fragen zum Thema Ökolandbau beantwortet, die den Leser von einer geschichtlichen Einführung über die Erzeugerstufe und Verarbeitung bis zur Vermarktung durch das Thema führt. Zum Schluss werden die Fragen beantwortet, ob die ökologische Lebensmittelwirtschaft einen engagierten Staat braucht und ob diese auch die Welt ernähren kann.
In dem „Argumentationsleitfaden“ des BÖLW, finden sich gängige Verbraucherfragen, wie im Ökolandbau gedüngt wird, womit Tiere gefüttert werden, was in die Lebensmittel hinein darf und ob diese auch gesünder seien.
Wer sich auf die Fragen einlässt, wird aber auch mit Themen konfrontiert, die nicht so stark in der Öffentlichkeit stehen. So erfährt der Leser zum Beispiel, dass seit dem Beginn der ökologischen Landwirtschaft keine eigenständige Tierzüchtung bestanden hat. Die verwendeten konventionellen Tiere sind aber bei dem systemischen Ansatz des Ökolandbaus nicht unbedingt dessen beste Tiere. Der besondere Ansatz mit standortangepassten Tieren, hofeigenem Futter und artgerechten Haltungsbedingungen führt auch zu besonderen Zuchtzielen: Verlässliche Lebensleistung, hohe Grundfutteraufnahme, Mehrfachnutzung oder Robustheit. Weil die ökologischen Tierbestände noch recht klein sind, befinden sich diese Parameter erst im Aufbau.
Meist irritiert die Verbrauchern der höhere Preis. Allerdings hat der BÖLW den Preisvergleich in dem Heft diesmal auf eine andere Basis gestellt: Gegenüber den 25 Prozent billigsten konventionellen Marken sind die aufgeführten Produktgruppen natürlich teurer. Allerdings zeigen manche Ökoprodukte gegenüber den 25 Prozent teuersten konventionellen Marken, dass sie preiswerter sein können.
Ergänzt werden die einzelnen Kapitel durch zahlreiche weiterführende Literaturangaben, mit denen einzelnen Sachverhalte vertieft werden können
Die Broschüre wurde vom Bundeslandwirtschaftsministerium im Rahmen des Bundesprogramms Ökologischer Landbau gefördert, ist druckfrisch und kostenlos. Vollständig kann sie unter www.boelw.de/bioargumente.html auch online abgerufen werden.

roRo

Zurück