400 Mio. für ukrainische Lebensmittelindustrie

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Stärkung der KMU in der Ukraine

Zuletzt machte die Ukraine mit trickreichen Geflügelbrüsten auf sich aufmerksam, denen noch einen Flügel anhaftete und als neues Produkt zollfrei in die EU exportiert werden durften. Das hat sich bereinigt. Die Ukraine bleibt ein wichtiger Partner der EU. Schon 2017 wurde mit dem Projekt „Ukraine Agri-Food APEX Loan“ in den Bereichen Getreide, Ölsaaten und Fischerei sowie Aquakultur ein Projekt aufgelegt, dass den kleinen und mittleren Unternehmen des Agrarsektors Märkte über Ressourceneffizienz und Angleichung an EU-Lebensmittelstandards gewähren will.

Wenig interessant für Investoren

Jahrzehntelang galten die kleinen Unternehmern wegen ihrer saisonalen Geldflüsse als hoch riskant für Investitionen. Daher wurde entweder gar nicht investiert, oder ihnen standen keine langfristigen Kredite zur Verfügung. Die EU hilft mit dem Projekt aus.

Am Montag hat die Europäische Investitionsbank (EIB) ein weiteres Darlehen in Höhe von 400 Millionen Euro an den verarbeitenden Agrarsektor vergeben, damit die Firmen ihr Potenzial für die umfassende Freihandelszone mit der EU ausschöpfen können. Langfristig wird das Land am Schwarzen Meer die gleichen Standards wie die EU umsetzen.

Chancen für den Marktzugang

Heinz Olbers koordiniert bei der EIB die Aufgaben in den EU-Nachbarländern und hob am Montag die Bedeutung der Ukraine für die EU hervor: „Mit dem heute unterzeichneten Darlehen unterstützen wir den Agrarlebensmittelsektor, der auf Grund seiner langen Tradition und der Wettbewerbsvorteile für die Ukraine ausgesprochen wichtig ist.“ Mit dem Geld soll ein Investitionsstau behoben werden, der den ukrainischen Firmen einen verbesserten Zugang zum nationalen und den internationalen Märkten gewährt.

Der ukrainische Ministerpräsident Arsenij Jazenjuk erklärte dazu: „Durch das Darlehen können ukrainische Agrarlebensmittelunternehmen ihre Produktions- und Verarbeitungstechnologien verbessern, neue Lager- und Logistikeinrichtungen aufbauen und auf diese Weise die historische Öffnung der EU-Märkte für ukrainische Erzeugnisse nutzen.“ Vor allem müssen die Standards auf EU-Niveau angehoben werden.

Bisherige Unterstützung

Zielgruppen für die Gelder sind Zulieferer, Landwirte, Verarbeitungsunternehmen, Betreiber von Lager- und Logistikeinrichtungen, Testlabors, Forschungs- und Bildungseinrichtungen sowie Beratungsdienste. Im Rahmen ihrer Unterstützung für die Ukraine hat die EIB Sondermaßnahmen verabschiedet, durch die sie im Zeitraum 2014-2016 neue Darlehen von 3 Milliarden Euro vergeben will. Die Mittel sind Teil des Hilfspakets von 11 Milliarden Euro, das die Europäische Union im März 2014 zugesagt hat. Die Mittelvergabe der EIB kommt planmäßig voran. Zusammen mit dem neuen Darlehen hat die Bank 2015 insgesamt 1 257 Millionen Euro für die Ukraine bereitgestellt. 2014 waren es 940 Millionen Euro.

roRo

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