IEA: Das Klima braucht mehr Initiative
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Vier Politiken für das Zwei-Grad-Ziel
Mehrheitlich haben sich die Regierungen darauf verständigt, die Klimaerwärmung auf das Zwei-Grad-Ziel zu begrenzen. Abkommen sind jedoch nicht vor 2015 und die ersten verbindlichen Regelungen nicht vor 2020 zu erwarten, warnt die Internationale Energieagentur (IEA) in London. Die Agentur, die für den World Energy Outlook zuständig ist [1], sieht in der Zwischenzeit die Welt auf einen gegenläufigen Pfad, der bis 2050 höhere Temperaturen erwarten lässt. In einem Sonderbericht hat die IEA die Regierungen aufgefordert, den Weg in die Welt mit erneuerbaren Energien neu aufzuzeichnen.
Derzeit läuft die Welt auf eine Temperaturerhöhung zwischen 3,6 und 5,3 Grad Celsius im Jahr 2050 hinaus. Im Jahr 2012 ist der Gehalt an Kohlendioxid in der Welt um 1,4 Prozent angestiegen. Das sind etwa zusätzliche 31,6 Gigatonnen CO2 in der Atmosphäre, deren Ursprung sehr unterschiedlich verteilt ist. Der Wechsel von Öl zu Gas hat die Emissionen in den USA um rund 200 Millionen Tonen senken lassen und erreicht das Niveau von Mitte der 1990er Jahre. China hat mit 300 Millionen Tonnen die meisten Emissionen gehabt, aber durch die Politik für erneuerbare Energien den niedrigsten Ausstoß der letzten zehn Jahre erreicht. In Europa hat sich der Ausstoß um 50 Millionen Tonnen verringert, obwohl mehr Kohle genutzt wurde.
Um den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur von zwei Grad einzuhalten reichen aktuelle Technologien aus, die in verschiedenen Ländern bereits erfolgreich eingesetzt werden. Die Politik muss jedoch dafür vier Bereiche umsetzen:
Energieeffizienz im Gebäudebereich, bei Transport und in der Industrie kann bis 2020 die Hälfte der notwendigen Reduzierungen der Treibhausgase ermöglichen. Investitionen in diesem Bereich werden durch die Einsparungen an Energie mehr als ausgeglichen.
Die Einschränkung und der Verzicht der wenigsten effektivsten Kohlekraftwerke können die Emissionen um weitere 20 Prozent absenken und die Luftverschmutzung reduzieren. Der Anteil von Bioerdgas hilft ebenfalls durch eine mögliche Ausweitung von 20 auf 27 Prozent.
Die Verhinderung der Methanemissionen aus Öl- und Erdgasbohrungen kann ebenfalls einen Beitrag von 18 Prozent der Einsparungen bewirken.
Und zuletzt sollen die Subventionen für fossile Energiequellen stufenweise auslaufen, was weitere 12 Prozent Ersparnis bringt.
Lesestoff:
Den Sonderbericht zum Download finden Sie auf der Seite www.worldenergyoutlook.org
roRo