IEA fordert: Weg vom Öl
Handel
Hohe Ölpreise sind eine Gefahr für die Weltkonjunktur
Die anhaltend hohen Preise für Erdöl und Benzin bedrohen nach Einschätzung der Internationalen Energieagentur IEA die Weltwirtschaft. Die hohen Preise „könnten die Erholung der Konjunktur strangulieren und die Weltwirtschaft zurück in die Rezession treiben“, warnt IEA-Chefökonom Fatih Birol im Interview mit dem Wirtschaftsmagazin „Capital“.
Ein Anzapfen der Ölreserven hält Birol dennoch nicht für richtig. „Die Ölreserven sollten genutzt werden, wenn es einen echten physischen Angebots-Engpass gibt“, sagt er in Ausgabe von Mittwoch (6/2012).
Sinnvoller sei es, wenn sich die Politiker Gedanken machten, die Abhängigkeit vom Öl zu verringern. Die Erdöl importierenden Länder müssten für das Jahr 2012 die Rekordsumme von 500 Milliarden US-Dollar für ihren Ölrechnung zahlen: „Ohne wirtschaftliche Alternativen sind wir dazu verdammt, Öl zu jedem Preis zu kaufen.“ Lediglich eine Rezession würde die Preise nach unten sinken lassen. Ansonsten werde der globale Verbrauch an Erdöl weiter steigen und die Preise mitnehmen. Eine Schlüsselrolle spiele der Irak. „Wenn der Irak seine Produktion nicht erheblich steigern kann, wird uns dass allen große Probleme bereiten“, sagte Birol. Derzeit werden auf der Welt täglich 89 Millionen Fass Öl mit jeweils 159 Liter verbraucht.
roRo / ots