Indonesien unter Dampf

Handel

Indonesien muss negatives Image überwinden

Der Asian Development Outlook 2016 hat Indonesien ein gutes Zeugnis ausgestellt, den gesamten ASEAN wirtschaftlich wieder in Schwung zu bringen [1]. Das Land hatte in der Vergangenheit allerdings auch selbst für Abkühlung in den Außenwirtschaftsbeziehungen gesorgt. Seit 2014 hat der neue Präsident Jojo Widodo durch Vertrauen in die eigene Stärke, ausländischen Unternehmen das Leben schwer gemacht, schreibt German Trade & Invest in seinem aktuellen Länderschwerpunkt. Vor allem die Einreise ausländischer Fachkräfte wurde erschwert. Doch das Ausland stellt zwei Drittel der Direktinvestitionen. Durch Proteste zur Umkehr bewegt, öffnet sich das Land wieder. Das Ausländergesetz wurde gestrichen und Indonesien peilt ein Freihandelsabkommen mit der EU an. Der Abschluss des transpazifischen Abkommens mit den USA (TPP) ist bereits in der Ratifizierung.

Außerdem hat die indonesische Rupiah zwischen 2013 und 2015 fast 40 Prozent ihres Wertes verloren und Importe stark verteuert. Zu dem Zeitpunkt hatten sich die deutschen Unternehmen bereits China und den BRICS-Ländern zugewandt.

Aber selbst die Wirtschaftsexperten finden keine genaue Erklärung, warum die deutschen Firmen das Land vernachlässigen. Indonesien hat für die Imagebildung viel zu tun, da das Land offenbar mit den Begriffen Bürokratie, Korruption und Vetternwirtschaft in Verbindung gebracht wird. Die Landwirtschaft trägt mit ihren ausufernden Palmölplantagen das Ihrige dazu. Ausländische Direktinvestitionen in die Land- und Plantagenwirtschaft zählen seit zwei Jahren mit mehr als zwei Milliarden US-Dollar zu den größten über alle Sektoren hinweg.

Für den Import von Investitionsgütern bieten sich Exporteuren Vorteile, weil es nur wenige inländische Mitbewerber gibt.

Lesestoff:

www.gtai.de

[1] Asian Development Outlook 2016

Roland Krieg

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