Inflation rauf und runter

Handel

Teuerung trotz günstigerer Energie

Inflation ist, was Konsumenten gerade betrachten. Bis Ende 2022 sind Preise auf allen Sektoren angestiegen und haben im November in der Eurozone den Wert von 10,1 Prozent erreicht. Einen Monat später fiel die Inflationsrate auf 9,2 Prozent. Was auf den ersten Blick positiv wirkt, erweist sich als komplex. Die niederländische Bank ABN Amro hat sich zum Jahresbeginn die einzelnen Wirtschaftssegmente genauer angeschaut.

Der Rückgang der allgemeinen Inflation basiert auf einen Preissturz bei fossilen Energien um 25 Prozent. Der resultiert aus sinkenden Rohstoffpreisen und den Auswirkungen politischer Eingriffe in das Preisgefüge, wie Preisdeckel und Steuersenkungen. Andere Güter allerdings sind teurer geworden, wie der tägliche Einkauf im Supermarkt zeigt. Von November bis Dezember 2022 ist die Teuerungsrate von Lebensmitteln von 13,6 auf 13,8 Prozent angestiegen. Anfang Januar setzt sich in Deutschland der Trend mit einem Preisanstieg auf Frischmilch mit 3,5 Prozent Fett fort.

Unverarbeitete Lebensmittel sinken im Preisniveau (von 13,6 auf 12,0 Prozent). Die Marktanalysten sehen bei verarbeiteten Lebensmitteln das Preisecho zurückgehaltener Teuerungen des Handels in den vergangenen Monaten. Jetzt schlagen die hohen Energiepreise aus dem Sommer 2022 auf die aktuellen Lebensmittel durch. Die Teuerung ist von November bis Dezember von 13,6 auf 14,3 Prozent angestiegen.

Die sinkenden Preise bei Energie riechen nicht aus um die Teuerungsraten der Nicht-Nahrungsmittelgüter und der Servicedienstleistungen auszugleichen. Wenn die Energiepreise nicht wieder steigen, werden auch Nahrungsmittel wieder preiswerter. Sie ziehen aber langsamer nach. Das Preisniveau bleibe in den ersten Monaten 2023 den Konsumenten erhalten.

Roland Krieg

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