Investieren - aber wie?
Handel
Land Grabbing, Fonds und der Ländliche Raum
Die Zielgruppe der Hungernden ist ausreichend
beschrieben: Kleinbauern, die kaum Zugang zu Betriebsmitteln haben und die auf
Land wirtschaften, für das es oftmals nur tradierte, mündliche „Besitzurkunden“
gibt. Sie wirtschaften parallel zu einer industrialisierten Form der
Landbewirtschaftung, die kapitaleffizient höchste Erträge erzielt. Eine Form,
für die das Investment längst zum betriebswirtschaftlichen Kalkül gehört. Landwirte,
die ihre Ernten an der Warenterminbörse absichern.
Sowohl die arme, die extensive, als auch die intensive
Landbewirtschaftung stehen vor komplexen Herausforderungen: Neun Milliarden
Menschen im Jahr 2050 ausreichend zu ernähren, die natürlichen Ressourcen zu schonen
und für alle gerecht zu sein.
Kapital braucht der landlose Bauer für sein Saatgut,
der Großmäster für eine neue Stallanlage, der Savannenbauer für den Transport
seiner Produkte zum Markt und die Molkerei für das Marketing im gesättigten
Markt Deutschlands1). Kapital brauchen Entwicklungs-, Schwellenländer
und Industrieländer, die großen Agrar-Aktiengesellschaften wie die Kleinbauern.
Das „wie“ entscheidet jedoch, ob die Investition andere Menschen ausschließt
und Ressourcen nicht nachhaltig ausbeutet oder den Menschen eine faire
Entwicklungschance bietet.
Investitionsbedarf
Die Landwirtschaft wird zu einem Nachfragemarkt, weil
der Boden nicht weiter vermehrbar ist und sogar mehr als 20 Millionen Hektar
pro Jahr erodieren, versalzen oder vermüllt werden. Ohne eine Ertragssteigerung
kann der wachsende Wohlstandsbedarf bis hin zur Ernährungsweise nicht
befriedigt werden. Die Investoren von Duxton Asset Management in Singapur
sprechen in ihrer Vorausschau auf das Jahr 2012 vom Fortbestand des
„agrarischen Super-Zyklus“. Die Landwirtschaft bleibe auch in diesem Jahr eine
interessante Investmentanlage und kann mit steigenden Betriebsgewinnen der
Bauern auch die Schwächen des Euro überspielen. Im mittelamerikanischen
Maisgürtel sind die Bodenpreise um 25 Prozent gestiegen und die weltweite Nachfrage
nach amerikanischen Rohstoffen werde keine Umkehr einleiten2).
Dieser Trend findet sich auch in Brasilien. Hatten die
Landkosten 1997 noch einen Anteil von acht Prozent an der Soll-Seite, stiegen
sie bis heute um 50 Prozent auf 12 Prozent der Betriebskosten an. Dennoch buhlt
Brasilien um ausländische Investoren und fand beispielsweise China, das rund
500 Millionen US-Dollar in den Aufbau einer Sojaproduktion investiert. Auch
Afrika rückt in den Fokus wegen noch nutzbarer Landreserven.
Die höchsten Renditen verspricht sich Duxton auf dem
Milchmarkt und bei Cassava, der tropischen Stärkeknolle, mit jeweils rund 25
Prozent. Cassava kann extensiv zu niedrigen Kosten angebaut werden und wird in
China als Viehfutter oder für Biosprit nachgefragt.
Vertragsgestaltung
Ob die USA, Brasilien, Afrika oder Osteuropa: Wer dort
Geld aus nicht heimischen Quellen einsetzt betätigt ausländische
Direktinvestitionen (Foreign Direct Investment, FDI). Was vor allem
Nichtregierungs-Organisationen kritisieren ist dabei der Ausschluss von
Kleinbauern. Die negativen Folgen reichen vom Ausschluss an der Wertschöpfung
bis hin zur Vertreibung von Land, dass seit Generationen traditionell von den
Familien bewirtschaftet wird. Es knallt, wenn der hochentwickelte Finanzmarkt
mit komplexen Geschäftsmodellen mit ineinander verschachtelten Firmen auf
Wirtschaftsformen stößt, die weder Landkataster noch Rechtsrahmen aufweisen, die für den
Eigenbedarf produzieren und kaum Zugang zu einfachsten Betriebsmitteln haben.
Dieser „Clash der Geschäftskulturen“ führt zum
Ausverkauf von Land und Enteignung. Die Wirtschafts- und Handelsabteilung der
Vereinten Nationen (UNCTAD) hat sich vor Jahren schon zusammen mit der
Zivilgesellschaft Gedanken über die Ausgestaltung der Vetragsbeziehungen3)
gemacht. Die UNCTAD favorisiert Vertragsbeziehungen, bei denen die Kleinbauern
noch weitgehend selbsttätig produzieren und an der Wertschöpfung beteiligt
sind.
Die Fonds
In den Fokus geraten immer wieder Anlagefonds, die
gegen Renditeversprechen Geld sammeln und bündeln und in den Agrarbereich
investieren, um den agrarischen Super-Zyklus auszunutzen. So standen am
„Internationalen Tag der Landlosen“ in dieser Woche einmal mehr die Deutsche
Bank und deren Investment im Fokus. Doch der namentlich kritisierte „DWS Global
Agricultural Land & Opportunity Fund“ (GALOF) mit einem Investment für mehr
als 100.000 Hektar Land in Argentinien, Aústralien, dem Kongo, Sambia und
Tansania trägt nur noch den Namen seiner Geburtsstätte. Gemanagt wird er von
Duxton Asset Management in Singapur.Die Strategie des GALOF ist die Wandlung mittelgroßer
in Großbetriebe, um Synergien auf der Kosten- und Habenseite zu erzielen. Nach
Roman Herre von FIAN soll die optimale Betriebsgröße bei 8.000 bis 13.000 Hektar
liegen4).
Trotzdem stehen die Demonstranten vom INKOTA-Netzwerk
am „Internationalen Tag der Landlosen“ nicht vor der falschen Bank, sagte
Simone Katter, Sprecherin des ökonomischen Netzwerkes aus Berlin zu Herd-und-Hof.de. Die Deutsche
Bank besitze noch genügend andere Fonds, mit denen sich Anleger an der
Spekulation um Nahrungsmittel beteiligen könnten. Beispielhaft wurde in der
Berliner Friedrichstraße Afrika als süßes Tortenstück zwischen Interessenten
meistbietend versteigert und am Ende aufgeteilt.
Ausrichtung der Agrarstruktur
Hinter den Diskussionen um Investitionen und Fonds
stehen die unterschiedlichen Ansichten, welche Agrarstruktur die Welt künftig
ernähren könne. Entlang dieser Anschauungsgrenze zieht sich auch die Definition
des Land Grabbings. Landraub ist für die DWS die entschädigungslose Enteignung
von Land und Vertreibung der Kleinbauern. Nicht zum Land Grabbing zählt ein
großes Volumen des Geschäftes mit einem ordentlichen Kaufvertrag, erläuterte ein
Sprecher der DWS gegenüber Herd-und-Hof.de. Dazu gehöre vor Ort die Implementierung
von mehr Rechten für die Bauern, nachvollziehbarer und rechtssicherer
Landbesitz sowie die Beteiligung der Kleinbauern bei großem Investment, sowohl
bei der Planung als auch bei der Durchführung. Dazu gehöre auch die Beteiligung
an der Wertschöpfung über Genossenschaften oder Kooperativen. Die Zusicherung
von Land über Pachtverträge mit 100 Jahren Laufzeit gehöre nicht dazu.
Ein Investment in extensive bäuerliche Strukturen
gehöre sicher nicht zu den Renditeerwartungen. So sei die Überführung der
Betriebe in Ostdeutschland und Osteuropa in kleinbäuerliche Strukturen kaum
sinnvoll, so der Sprecher weiter. Es werde in Aktiengesellschaften investiert,
die über eine verantwortliche Intensivierung die Herausforderungen der Welternährung
meistern könnten.
Investitionen könne man nicht zwischen „Guten und
Bösen“ unterscheiden, so Simone Katter. Der Fokus für die sicherlich im
ländlichen Raum notwendigen Investitionen müsse sich jedoch an den Menschen
orientieren. Daher muss die Investition auch mit Hilfe eines Fonds die lokale
Wirtschaft beteiligen, was bei den meisten nicht geschieht. Im Gegenteil werde
in ein Agribusiness investiert, das statt lokaler Nahrungsversorgung Produkte
für den Export anbaut, so Katter. Beispielsweise Energiepflanzen. Das Thema
„Land Grabbing“ zum 17. April stamme von den Betroffenen selbst. Die
Vereinigung der Kleinbauern und Landlosen „Via Campesina“ hat das Thema für
dieses Jahr aus der Sicht der
Betroffenen auf die Agenda gesetzt.
Schutzmechanismen
Das Patronage-System in Kambodscha ist derzeit das
negative Beispiel für Land Grabbing, das nahezu 45 Prozent der Ackerfläche an
ausländische Investoren vergeben hat und sogar die Weltbank aufschreckte, die
rund 128 Millionen US-Dollar Wirtschaftshilfe einfror5). Trotzdem
sind nach Ansicht der FAO ausländische Investoren eine wichtige Hilfe für die
Länder, wenn sie richtig durchgeführt werden, sprach sich Paul Mathieu von der
FAO in einem Streitgespräch aus6). Damit die Investitionen geregelt
werden hat die FAO im März freiwillige Leitlinien aufgestellt, um eine gerechte
Landverteilung zu gewährleisten7). Adressat ist die lokale
Regierung, die als Souverän die Rechtsrahmen und Kontrolle umsetzen müssen. Als
Teil der Vereinten Nationen hat sich die FAO auf diesen Dreh- und Angelpunkt
festlegen müssen, erklärte Simone Katter. Die lokalen Regierungen sind ein
wichtiger Partner und müssten am ehesten ein starkes Interesse an der Sicherung
der Nahrungsversorgung haben. Die FAO spreche aber auch private Investoren an.
Auch die DWS sieht in den Regierungen das Korrektiv
gegen unerwünschte Auswirkungen. Doch die FAO-Leitlinien sprechen indirekt auch
die DWS an, die sich eine Verantwortung beim Investment zuschreibt. So stand
die DWS 2010 im Fokus wegen ihres Engagements bei der thailändischen Khon Kaen
Sugar Industry (KSL). Über deren Verbindungen nach Kambodscha konnte die KSL
Zucker unter dem kambodschanischen Freihandelskontingent „Everything but Arms“
günstig auf dem europäischen Markt unterbringen. Die Investmentgesellschaft betonte
gegenüber Herd-und-Hof.de, dass der Fokus bei der Auswahl an Beteiligungen der
DWS primär auf finanztechnische Aspekte ausgerichtet bleibt. Aber die
nicht-finanzwirksamen Aspekte spielen zunehmend auch eine Rolle. Die DWS hat die
Beteiligung an der KSL abgestoßen. Verantwortlich sei zudem ebenso die EU, die
beim Aufstellen solcher Regeln, wie der Initiative „Everything but Arms“, auch die richtige Umsetzung kontrollieren
müsse.
Das nachhaltige Investment
Es ist eine Krux – gerade bei den reichen Ländern mit
hohem Bildungsniveau. Die Menschen haben die Muße, mit anderen Menschen
friedlich auskommen zu wollen und kaufen solidarisch Produkte aus dem Fairen
Handel für die Entwicklung der Kleinbauern ein. Doch wollen sie auf der andren
Seite ihr Geld auch mit ordentlicher Rendite verzinst sehen. Thomas Jorberg vom
Vorstand der GSL-Bank bezeichnete das als „Bedürfnisschizophrenie“. Da wird
dann das „richtige Investment“ zum Bestandteil der ganzen Lebensführung in
einer satten Welt. „Wer sagt uns denn, was gut ist im Leben?“, fragt Simone
Katter. Wieso müsse der Konsum immer schneller und immer mehr werden? „Wir
wollen entscheiden!“ Wer dann weniger Fleisch ist, weil es dann immer noch
ausreichend ist, senkt den Bedarf an Futteranbaufläche. Die Menschen in den
Schwellenländern müssten sich doch auch einmal überlegen, ob der westliche
Lebensstil wirklich der richtige für sie sei. Jedoch werde der kleinbäuerliche
Entwicklungspfad abgelehnt, obwohl man ihm noch nicht einmal die Chance gegeben
hat, sich zu beweisen.
International ist diese Sichtweise nicht ungeteilt. Nicht
nur in Deutschland gibt es unterschiedliche Ansichten, was „Nachhaltigkeit“
ist. Nach Angaben des DWS-Sprechers wird der Begriff auch international
verschieden interpretiert. Aber er sieht den Trend zu „ESG“-Kriterien –
Environment, Social and Governance“. ESG werde nicht nur für Unternehmen, auch
für das Investment, speziell für die DWS einen eigenen Wert bekommen.Das ist noch ein weiter Weg: „Es fehlt ein klar
definierter Mindeststandard für Nachhaltigkeitsfonds“, lautet das Fazit von
Jochen Bettzieche, der für Bündnis 90/Die Grünen erst in der letzten Woche eine
Kurzstudie über den Inhalt von Nachhaltigkeitsfonds veröffentlicht
hat8). Der
Begriff nachhaltige Geldanlage verspreche zwar viel, biete jedoch noch nicht
einmal ein produktübergreifende Mindestmaß an Ethik, Ökologie und Sozialem.
Eine einfache Lösung sieht Bettzieche nicht. Zunächst
muss der Begriff Nachhaltigkeit eindeutig und universell definiert werden. Dann
wäre es wünschenswert, dass ein neutrales Gremium ohne Vertreter der
Fondsgesellschaften und Ratingagenturen die Standards prüft und den Fonds seine
Nachhaltigkeit bescheinigt.
Landraub im Süd-Süd-Format
Für das italienische Fernsehen hat der Journalist
Stefano Liberti im Rahmen der Preiskrise bei Lebensmitteln im Jahr 2008 die
Chicagoer Börse besucht. Seit dem recherchiert er zum Thema Land Grabbing und
hat jetzt das neues Buch „Landraub“ herausgebracht, das er am Dienstagabend in
der Heinrich-Böll-Stiftung vorgestellte. Im Buch berichtet er von
Geberkonferenzen, auf denen sich afrikanische Länder im Angebot von Land für
ausländische Investoren gegenseitig unterboten. Einige haben ihr Land gratis
für 25 Jahre verpachtet und im Gegenzug auf den Aufbau einer Infrastruktur
gehofft. Die Landwirtschaftsminister „haben sich um die Wette unterboten“, ohne
einen Gedanken an die eigenen Bauern zu verschwenden und dass es ihre Aufgabe
sei, den ländlichen Raum zu entwickeln. Satt die Selbstversorgung in die Hand zu
nehmen, hoffen sie auf Devisen von Exportprodukten.
Es tritt dabei das Henne-Ei-Problem auf, wenn Liberti
von den neuen Akteuren des Finanzmarktes erzählt, die seit der Finanzkrise den
Agrarbereich bearbeiten: Haben sich die Akteure die Landwirtschaft als neuen
Investmentbereich ausgesucht, weil die anderen Märkte sich als krisenanfälliger
erwiesen haben, oder fand das Kapital einen Nachfragemarkt, der mit sorgloser
Verknappung der Ressource Boden von sich aus steigende Renditen durch
Lebensmittel und Biosprit anbietet? Zur Erinnerung: 30 bis 50 Prozent der
produzierten Nahrungsmittel gehen weltweit bei der Ernte und anschließenden
Lagerung wieder verloren.
Liberti besuchte beispielsweise eine Farm in Äthiopien.
Das Land sei symptomatisch, wie die Länder mit ihren eigenen Ressourcen
umgehen. Äthiopien ist trotz Wahlen ein autokratischer Staat, in dem das „Land
Grabbing“ die Opposition in Schwierigkeiten bringen kann. Liberti sprach mit
einem 80-jährigen Kritiker, der wohl wegen seines Alters etwas mehr
Narrenfreiheit genoss und aus dem Gefängnis heraus den Ausverkauf des Landes
bemängeln konnte. „Aber es war nur eine Stimme in der Wüste des Schweigens“,
erklärte Liberti.
Das Buch zeigt auch auf, dass in Ländern des Südens Investoren
aus dem Süden eine Rolle spielen. In Äthiopien sind es Saudi Arabien und
Indien. Der Wüstenstaat am Golf hat im Jahr
der hohen Lebensmittelpreise die bittere Erfahrung gemacht, dass er trotz
seiner Ölmilliarden nicht genug Reis für seine Bevölkerung einkaufen konnte.
Daher unterstützen die Saudis heimische Investoren auf der Suche nach Land, um
die eigene Nahrungsmittelversorgung zu sichern. Die Alternative, den Einkauf
auf mehrere Länder zu verteilen, um das Risiko der hohen Preise zu umgehen war
nach Liberti keine Option für Riad.
Aktuell investiere Libyen in Mali, um sich mit Nahrung zu
versorgen. Eine in den 1980er Jahren geforderte Süd-Süd-Kooperation, die keiner
haben will9). Autokratische Staaten wie Äthiopien erhoffen sich nach
Liberti durch Land Grabbing mit Indien und Saudi Arabien den Aufstieg in
stabile Machtgefüge.
Positive Beispiele gesucht
Auch wenn die richtige Ausgestaltung von Vertragsbeziehungen Kleinbauern in die Pläne einbeziehen könnten: „Es gibt noch kein einziges positives Beispiel“, erläuterte Marita Wiggerthale von Oxfam gestern Abend. Es sei kein einziges Moderni-sierungsversprechen eingehalten worden und werde oftmals vertraglich gar nicht festgelegt. Dennoch sind die FAO-Richtlinien der erste „Hoffnungsschimmer“, weil die Länder jetzt konkrete Hinweise haben, was sie umsetzen könnten. So findet Niema Movassat, Bundestagsabgeordneter der Linksfraktion kleine Fortschritte in der Bundesregierung, die das Wort „Land Grabbing“ zumindest schon mal anerkennt. Für den deutschen Konsumenten und seiner Hebelwirkung auf die gerechte Landnutzung wäre nach Movassat eine Änderung des Investmentgesetzes hilfreich. Wenn vertriebene Bauern Entschädigungen auch bei den Investoren einklagen könnten, wäre manches Investment mehr auf die Menschenrechte ausgerichtet.
Lesestoff:
1) Welternährung auf der
DLG-Wintertagung
2) Maisanbau in den USA auf
Rekordniveau
3) FDI und
Vertragslandwirtschaft
4) Roman Herre, German Investment Funds involved in Land Grabbing, FIAN, Dezember 2010 www.fian.de
5) Bauernvertreibung in
Kambodscha
6) Streitgespräch zwischen FAO und Grain in: Inkota-Brief Juni 2010
7) FAO-Leitlinien zur
gerechten Landverteilung
UN-Sonderberichterstatter Prof. Olivier de Schutter
sieht im privaten Investment eine Gefahr für das Ziel „Recht auf Nahrung“. In
erster Linie müssen die Staaten das mit eigener Hilfe umsetzen
8) Die Studie von Bettzieche finden Sie beim Bundestagsabgeordneten der Grünen Hans-Josef Fell: www.hans-josef-fell.de/content/index.php?option=com_docman&task=doc_download&gid=698&Itemid=77
Groß oder Klein? Die Frage nach Bauernhof oder
Agrarindustrie ist auch in Ostdeutschland nicht einfach zu beantworten. Das
Johan Heinrich von Thünen-Institut hat im letzten Jahr die Investitionen aus
dem nichtlandwirtschaftlichen Bereich untersucht und kommt zu dem Ergebnis,
dass Umwelt- und soziale Komponenten eher vom Betriebsleiter als von der
Betriebsgröße abhängen
9) Deutschland und die EU
müssen sich nicht nur mit einer sich wandelnden Handelsarchitektur abfinden,
mittlerweile stehen die deutschen NGOs auch bei vielen Süd-Süd-Geschäften außen
vor. So wollen die BRICS-Länder eine eigene Entwicklungsbank aufbauen, um ihre
Interessen durchzusetzen
Eine interaktive Karte zum Thema Land Grabbing hat Inkota zusammengestellt: www.inkota.de
Stefano Liberti. Landraub, Rotbuch Verlag; März 2012 ISBN: 3867891559
Die Weltbank hat 2011 einen Bericht zum Thema herausgebracht: Deininger, Klaus et al.: Rising Global Interest in Farmland. Can it Yield Sustainably and Equitable Benefits?; ISBN: 978-0-8213-8591-3 www.worldbank.org
Roland Krieg; Fotos: roRo