Kartoffeln – jetzt auch vegetarisch!

Handel

Holländer bringen Gemüsefritten auf den Markt

Die niederländische Supermarktkette Plus hat ein neues Produkt auf den Markt gebracht. Die Fachpresse berichtete von „vegetarischen Pommes“.

Das macht stutzig – denn Pommes frites aus Kartoffeln sind doch schon vegetarisch? Die Bezeichnung resultiert aber nicht nur aus einem Übersetzungsfehler. Das Original ist auch nicht besser.

Die Holländer bringen „Groentefriet“ auf den Markt. Plus teilt mit, dass die Fritten aus einem Püree aus Karotten, Mais, weißen Bohnen, Kräutern und Gewürzen hergestellt werden. Die seien besonders gesund, enthalten weniger Kohlenhydrate, keinen Zuckerzusatz und viele Vitamine und Mineralstoffe. Die Ware ist vorgebacken und tiefgekühlt.

Es bleibt dennoch die Irritation: „Groente“ heißt in der Übersetzung „Gemüse“. Und selbst dann sind Gemüsefritten nicht neu – denn die Kartoffel zählt ebenfalls zu den Gemüsen. Selbst wenn sie in der Agrarberichterstattung als Speisekartoffel hinter Obst und Gemüse einen eigenständiges Segment besetzen. Das mag der früheren Bedeutung der Knollen geschuldet sein.

Und was ist Gemüse genau? Prof. Dr. Werner Schupahn hat in seinem Buch „Gemüsebau auf ernährungswissenschaftlicher Grundlage“ (Keune-Verlag Hamburg, 1948) unter diesem Begriff alles subsummiert, was weder Obst noch Getreide ist und aus gärtnerischen oder landwirtschaftlichem Anbau stammt. Dabei ist es egal, ob von der Pflanze Blätter, Knospen, Knollen, Stängel, Früchte oder Samen gegessen werden.

Roland Krieg

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