Kaum Akzeptanz für „Ohne Gentechnik“

Handel

BLL kritisiert erneut unklare Aussage

Anlässlich der Konferenz der SPD-Bundestagsfraktion kritisierte der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde (BLL) am Freitag erneut die unscharfe Aussagekraft der Kennzeichnung „ohne Gentechnik“. In der Lebensmittelindustrie fände die neue Kennzeichnung keine Akzeptanz, beschwerte sich BLL-Geschäftsführer Dr. Marcus Girnau.

Glaubwürdigkeitsdefizit
Das läge vor allem im Glaubwürdigkeitsdefizit, denn „ohne Gentechnik“ heißt „mit Gentechnik“. Es ist nicht nur der Einsatz von gentechnisch hergestellten Hilfsstoffen wie Enzymen oder Aminosäuren erlaubt, sondern auch das verfüttern gentechnisch veränderter Futtermittel vor den gesetzlichen Sperrfristen. Das sei eine Irreführung der Verbraucher, so der BLL, und schränkt die Verwendbarkeit der Werbeaussage deutlich ein.
Bei Schweinen beträgt die Sperrfrist nach Angaben von transgen die letzten vier Monate vor der Schlachtung. Zumindest als Ferkel könnten sie das Futter noch verabreicht bekommen. Bei Milch produzierenden Tieren reichen die letzten drei Monate ohne gentechnisch verändertes Futter aus, um das Siegel zu erhalten.
Richtig ohne Gentechnik bleiben dann nur Bioprodukte.

Lesestoff:
www.transgen.de

roRo

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