Klima-Risiko-Index
Handel
a:2:{s:4:"unit";s:2:"h2";s:5:"value";s:581:"Klima-Risiko-Index auf dem Klimagipfel in Durban vor Unter dem Eindruck starker Unwetter zu Beginn des Weltklimagipfels im südafrikanischen Durban veröffentlicht die Umwelt- und Entwicklungsorganisation G
Pakistan am meisten betroffen
Sven Harmeling, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch und
Autor der Studie: „Die beiden außergewöhnlichsten Wetterkatastrophen im Jahr
2010 haben ihren Fußabdruck im Klima-Risiko-Index hinterlassen. Die
Überschwemmungen, die weite Teile Pakistans unter Wasser gesetzt, mehr als 1500
Tote und Milliardenschäden verursacht haben, begründen den ersten Platz von
Pakistan als meist betroffenem Land. Die Hitzewelle in Russland hat nach
den Erhebungen zu mehr als 50.000 Toten geführt. Große Teile des Landes standen
in Flammen. Das Land steht auf Platz vier des Klima-Risiko-Index.“ Gleichzeitig
gebe es hier nach Studien des Potsdam Institut für Klimafolgenforschung (PIK)
mit 80prozentiger Wahrscheinlichkeit einen signifikanten Einfluss des
menschgemachten Klimawandels auf die Entstehung der Hitzewelle.
Guatemala und Kolumbien waren infolge von Stürmen beziehungsweise Überschwemmungen
im Jahr 2010 am zweit- und drittstärksten betroffen. Wenngleich die
Auswertungen über die Schäden und Todesopfer keine Aussage darüber erlauben,
welchen Einfluss der Klimawandel bereits bei diesen Ereignissen hatte, so lässt
sich doch ein Bild der Verwundbarkeit der Staaten zeichnen.
Vorsorge und Anpassung
mangelhaft
Sven Harmeling: „Dies kann als ein Warnsignal verstanden werden, sich auf
zukünftig möglicherweise vermehrte und stärkere Extremereignisse durch
Katastrophenvorsorge und Anpassung an den Klimawandel besser vorzubereiten.“
Sich auf die Zukunft vorzubereiten, heißt hier aus der Vergangenheit zu lernen.
Doch bleibt es bei den bisher vollkommen unzureichenden Klimaschutzversprechen
der Regierungen weltweit, werden wir immer öfter die Grenzen von
Katastrophenvorsorge und Anpassung sehen. Der Klimagipfel von Durban wird
darüber mit entscheiden, ob das Klimaregime die notwendige Verbindlichkeit
bekommen kann, um den globalen Emissionstrend umzukehren.
Insgesamt sind im Zeitraum 1991 bis 2010 circa 710.000 Menschen direkt durch Wetterextreme
ums Leben gekommen, und es wurden Schäden von mehr als 2,3 Billionen US-Dollar
(in Kaufkraftparitäten) verursacht. Unter den zehn Ländern, die im Durchschnitt
der letzten 20 Jahren am stärksten von Wetterextremen betroffen waren, befinden
sich ausnahmslos Entwicklungsländer. Hierzu zählen unter anderem Bangladesch,
Myanmar und Honduras. Deutschland landete bei der Auswertung für das Jahr 2010
auf Platz 46, im langjährigen Vergleich (1990-2010) auf Platz 32.
Lesestoff:
Den Globalen Klimaindex finden Sie auf der Seite www.germanwatch.org/kri
Larissa Neubauer (Germanwatch) / roRo