Klimaschrecken ohne Ende
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Schlechte Nachrichten am laufenden Band
Der Überfall auf die Ukraine hat seit der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putins über die „Staatenlosigkeit der Ukraine“ mit der täglichen Eskalation nahezu alle anderen Nachrichten verdrängt. Mit dem Krieg auf der Türschwelle Europas verschwinden die anderen Themen, die weltweit die Gesellschaften in Atem halten nicht.
So fand der zweite Teil des 6. Sachstandsberichtes des Weltklimarates diesen Montag viel zu wenig Beachtung. Zumal der Deutsche Wetterdienst diesen Montag zum elften Mal in Folge einen zu warmen Winter zu verzeichnen hat. Mit durchschnittlich 3,3 Grad Celsius lag die Durchschnittstemperatur 3,1 Grad über der Referenzperiode von 1961 bis 1990. Auch gegenüber der letzten Wetterperiode bis 2020 war der deutsche Winter 1,9 Grad Celsius wärmer. Rheinfelden in Baden-Württemberg meldete mit 18,2 Grad den höchsten Winterwert. Eine Besonderheit in diesem Winter war die Orkanserie, die in weiten Teilen des Waldes große Schäden hervorgebracht hat.
Immerhin hat der Winter einen Überschuss an Niederschlag gebracht. Mit annähernd 200 Liter fiel deutlich mehr als der Sollwert von 181 Liter pro Quadratmeter.
IPCC
Die neueste Analyse des Weltklimarates warnt vor stärkeren Auswirkungen der Erderwärmung als bislang prognostiziert. Im aktuellen Bericht setzen die Experten den Naturschutz auf die gleiche Stufe wie die Reduktion von Treibhausgasen. Der Bericht stammt von der Arbeitsgruppe II, die sich mit den Folgen, der Anpassungen und Verwundbarkeit durch den Klimawandel befasst hat.
Mehr Stürme, Brände und Dürren sind wie mehr Hochwasserkatastrophen auch bei Erreichen des 1,5 Grad-Zieles nicht mehr auszuschließen. „Dieser Bericht ist eine eindringliche Warnung vor den Kosten der Passivität“, sagt IPCC-Chef Hoesung Lee. „Halbe Sachen sind keine Option mehr.“
Rund die Hälfte der Menschen leben im Risiko des Klimawandels und was die Staaten bis 2030 beschließen und umsetzen entscheidet über die Auswirkungen.
Roland Krieg
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