Klimaschutz braucht Klimaforschung

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Wird in der Klimaforschung zu viel politisiert?

Alle sprechen von Klimaschutz und Klimaanpassung. Viel Geld wird budgetiert, um Industrie- und Entwicklungsländer resilient gegen den Klimawandel zu machen. Die Forschung hat den Klimawandel erst sichtbar gemacht und das Abkommen in Paris für ein gemeinsames Weltklimaabkommen setzt ebenfalls auf Forschungserkenntnissen. An den Sachstandsberichten des IPCC hat die deutsche Forschung mitgearbeitet. Bündnis 90/Die Grünen glauben allerdings, dass Deutschland im Bereich Klimaforschung den Anschluss an die Weltspitze verliert. In einem Bundestagsantrag hat die Fraktion ein Rahmenprogramm zur Klima- und Klimafolgenforschung gefordert, der sowohl interdisziplinäre Forschungsansätze als auch neue disziplinäre in den Bereichen Gesellschafts- und Sozialwissenschaften berücksichtigt.

Der Antrag wurde am Donnerstag nicht ohne Kritik der Union in die Ausschüsse verweisen. Sozialdemokrat René Röspel will einen Unterschied zwischen Klimaforschung und Klimaschutz machen. Letzteres sei reine Politikaufgabe, wie das von der Bundesregierung verabschiedete Aktionsprogramm Klima 2020. Die Politik müsse schneller als die Forschung sein, weil sie nicht erst auf die Ergebnisse warten könne. Dr. Philipp Lengsfeld von der CDU sieht in dem Antrag eine politische Einmischung in den Wissenschaftsbereich. Vor allem in der Klimaforschung werde „zu viel politisiert und zu viele Glaubenssätze aufgestellt. Die Wissenschaft darf nicht zum Spielball der Politik werden.“

Antragssteller Kai Gehring begründete die Vorlage ein zweites Mal mit dem Hinweis, dass die Forderung nach einem Rahmenprogramm dem Schließen von Erkenntnislücken diene. Annalena Baerbock (Bündnis 90/Die Grünen) verweist auf den Transformationsprozess hin zur Bioökonomie, was neue Forschungsfelder benötige.

Roland Krieg

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