Konsumenten in schwierigen Zeiten

Handel

Top Line Report der SymphonyIRI Group

Drei zentrale Ergebnisse hat der am Dienstag erschienene Top Line Report der Düsseldorfer SymphonyIRI Group für das dritte Quartal 2012 herausgearbeitet: Konsumenten reagieren auf steigende Preise zögerlicher, die Händler ändern ihre Promotionsstrategie und Käufer suchen sich aus verschiedenen Angeboten das profitabelste aus.

Unterschiede zwischen den Ländern

Der neue Report vergleicht das Konsumverhalten zwischen Deutschland, Frankreich, Italien, England, Spanien, den Niederlanden und Griechenland. Dabei zeichnet sich ab, dass trotz sinkender Inflation die Preise für Nahrungsmittel und Nicht-Nahrungsmittel steigen. Daher steht die Kauflust unter Druck, was sich vor allem auf den Non-Food-Bereich auswirkt.
Bei den Käufern hat sich der so genannte ROPO-Shopper etabliert. „Research online and Purchase On Site“ trennt vermehrt das Online Schauen vom Offline Einkaufen.
Vor allem Spanien und Griechenland leiden unter steigender Arbeitslosigkeit um jeweils 25 Prozent.
Die deutschen Kunden bleiben preissensibel und wählen im Non-Food-Bereich vermehrt langlebige und im Haushalt mehrfach einzusetzende Produkte aus. Die griechischen Kunden kehren ihren kleinen Geschäften den Rücken und kaufen vermehrt im Supermarkt. Discounter wie Aldi punkten mit Eigenmarken und Aktionspreisen. In Hellas befindet sich auch der Wettbewerber Lidl auf starkem Wachstumskurs. Damit können die Griechen ihren hohen Konsum aufrechterhalten. Der Durchschnittsgrieche kauft täglich für 25,30 Euro Lebensmittel ein, während sein deutscher Counterpart gerade einmal auf 14,24 Euro kommt. Die Deutschen und Niederländer holen beim Einkauf nach Wertbons und Promotionsaktionen außerhalb der Regale gegenüber den anderen Ländern auf. Beide planen ihre Einkäufe am akkuratesten, weil sie fürchten, Aktionen zu verpassen.
In Deutschland haben vor allem frische Kühlprodukte, Fleisch und Konserven beim Absatzvolumen zugelegt. Aber nicht nur die preiswerten Eigenmarken liegen in der Gunst vorn. Auch hochpreisige Qualitätsprodukte konnten vermehrt abgesetzt werden. Die Deutschen suchen mittlerweile preisgünstige Produkte bei höchster Qualität.

Deutsche Händler geizen mit Aktionen

Der Ländervergleich beim Absatz mit Aktionsware platziert Deutschland im Nahrungsmittelbereich mit einem Anteil von 10 Prozent auf den letzten Platz. Deutlich mehr Angebotsware wird in Spanien (fast 30 Prozent) und in England mit über 50 Prozent abgesetzt.

Ausblick

Die Düsseldorfer Marktforscher prognostizieren weiterhin steigende Rohstoffpreise für das Jahr 2013, was der Handel allerdings als Chance wahrnehmen sollte. Der Handel sollte seine Promotionen darauf ausrichten. Dazu gehört auch die Erkenntnis, dass Konsumenten mittlerweile mehr für ihre Bedürfnisse einkaufen, als sich zusätzliche Wünsche zu erfüllen. Aktionen sollten das beherzigen.

Lesestoff:

Den Report finden Sie auf www.symphonyiri.eu

Roland Krieg

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