KRAV bleibt der EU-Ökoverordnung treu

Handel

Schweden wollen Öko-Label KRAV neu positionieren

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Die Biobranche schreckte sich in der vergangenen Woche selbst auf. Während eines Seminars zur möglichen Neuausrichtung des schwedischen Biosiegels KRAV wurden die Gedanken über den bisherigen Weg als Suche aus der EU-Ökoverordnung missverstanden.

Das KRAV-Label gibt es seit 1985 und hat einen Bekanntheitsgrad von 98 Prozent in Schweden. Die Richtlinien sehen ökonomische, ökologische und soziale Nachhaltigkeit vor. Der Ökoverband besteht derzeit aus 27 Mitgliedern. Rund 4.000 Landwirte und 2.000  Verarbeiter sind KRAV angeschlossen. Auf dem Markt tragen mehr als 6.200 Produkte das Siegel. Die Akteure spielen bei der Ausgestaltung der Reform der EU-Ökoverordnung eine wichtige Rolle.

Das ist offenbar der Grund, warum die Neuausrichtung von KRAV mit einem möglichen Verlassen des europäischen Biosektors in Verbindung gebracht wurde. Produkte, die nicht ganz öko sind, dürften kein Siegel mehr tragen, was vor allem bei den Futterkomponenten und Zuchttieren keine Selbstverständlichkeit ist.

Das führe nach der Geschäftsführerin Anita Falkenek zu einer Begrenzung des Bio-Marketings, führte sie im Agrarmagazin ATL aus. Vor Verlassen des EU-Siegels müsse der Punkt aber deutlich durchdiskutiert werden, hieß es.

Das ist aber gar nicht notwendig, denn KRAV wird unter dem Dach des europäischen Siegels bleiben, teilte Pressesprecherin Emma Casserlöv auf Anfrage von Herd-und-Hof.de mit. Die KRAV-Standards sind teilweise strenger als die EU-Vorgaben. In der Neuausrichtung werde darüber diskutiert, ob dieser Weg ausgebaut werden soll, oder ob so viel Öko-Landwirte wie möglich die Gelegenheit bekommen sollen, ihren Betrieb auf öko umzustellen? Soll KRAV nur noch schwedische Produkte kennzeichnen oder für alle Herkünfte mit entsprechenden Standards  gegenüber offen sein? Solle KRAV sich ausschließlich auf Lebensmittel und nicht mehr um die Landwirtschaft kümmern?

Die Zentrale in Uppsala befindet sich in einem Findungsprozess. Ob Veränderungen große oder kleine Auswirkungen haben, ist derzeit noch offen. Am Ende muss der Verbraucher Kursänderungen mittragen.

Auf der gerade zu Ende gegangenen Ökomesse NOPA (Natural and Organic Products Asia) in Hongkong hat KRAV die Möglichkeit ausgelotet, schwedische Ökoprodukte nach Asien zu exportieren. KRAV ist seit Jahren auf der NOPA vertreten. Die langfristige Bindung zahlt sich offenbar aus, berichtete Handelsexpertin Nina Nilsson. Die Nachfrage steigt. So bekam der Molkereispezialist Almnäs Bruk am Vättersee zwischen Göteborg und Norrköping als erster schwedischer Ökoproduzent eine Exportlizenz für das Reich der Mitte.

Roland Krieg

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