Kundenpflege a la US in China

Handel

Wie die USA ihr Chinageschäft bearbeiten

Repräsentanten des amerikanischen Getreiderates (USGC) waren in der vergangenen Woche zusammen mit ihren Kollegen des United Sorghum Checkoff Programm (USCP) in China. Die Amerikaner bemühen sich seit 2011 um den chinesischen Sorghum-Markt, als es die ersten Anzeichen für Exportchancen gab. Seit 2012 konnten sie dann mit jährlich steigendem Volumen den neuen Markt bedienen. Bis Anfang März haben die Amerikaner im laufenden Getreidejahr 5,3 Millionen Tonnen Sorghum nach China verkauft. Rund 75 Prozent der Sorghum-Ernte wird von den Amerikanern exportiert.

Dieses Mal besuchten die Getreidespezialisten mit ihren chinesischen Kunden Mühlen und Entenfarmen und berieten die Chinesen bei Fragen nach Exportformalitäten und Produktqualitäten. Den Abschluss bildete ein Besuch der State Development and Investment Corporation (SDIC) in Peking, einer Handelsgesellschaft, die Sorghum und Dried Distillers Grains with Solubles (DDGS), einer eiweißreichen Futterschlempe aus der Maisethanolproduktion, importiert. Allerdings sind die Chinesen skeptisch. Zu Jahresbeginn 2016 hat das Handelsministerium eine Prüfung wegen Dumpings gegenüber der heimischen Ethanolproduktion eingeleitet, die noch nicht beendet ist. Im letzten Jahr haben die USA bis einschließlich November sechs Millionen Tonnen DDGS im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar nach China exportiert. Damit stammt rund die Hälfte der importierten Menge aus den USA.

Zu Hause in Washington fand gleichzeitig ein Kongress der nationalen Maisanbauer statt, die ihr Ethanol für den wachsenden Bedarf in Südostasien und in China anbieten wollen. Dabei wurden verschiedene Exportprogramme vorgestellt.

Anfang Juli hat das chinesische Büro des USGC in einem Symposium Tierhalter über die Bewirtschaftung von Tierdung informiert. Die Tierhaltung nimmt in China zu und wird in größeren Ställen modernisiert. Mist, Gülle und Jauche werden zwar auf die Felder gebracht, sollen auch einen Düngeeffekt haben, aber niemand kenne die Nährstoffzusammensetzung des Wirtschaftsdüngers. Daher wird am Ende zu viel oder zu wenig Wirtschaftsdünger ausgebracht. Viele Landwirte haben auch keine Daten über den Nährstoffentzug der Pflanzen, die sie düngen wollen. „Verbessertes Management für Wirtschaftsdünger ist in China eine enorme Aufgabe und hat noch einen langen Weg vor sich“, sagte USGC-Direktor für China Bryan Lohmar.

Roland Krieg

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