„ländlichfein“ zahlt sich aus
Handel
Gastronomie: Bioschwerpunkt zahlt sich aus
Im Jahr 2009 hat das 4-Sterne Seehotel
Großherzog von Mecklenburg komplett auf Bio umgestellt. Um den Gästen auch
wirklich ein Komplettpaket zu bieten, wurde das Personal vom Zimmermädchen bis zum Küchenchef über die
ökologische Produktionsweise unterrichtet. Die regionalen Produkte sind den
Gästen ständig präsent: Vom Präsentierteller im Eingangsbereich bis zur Minibar
im Zimmer, deren komplett neues Bio-Sortiment den Umsatz verdreifachte,
erklärte Christian Schmidt, Geschäftsführender Direktor des Hotels auf der
Bio-Fachtagung in Güstrow am Montag.
Für die Zusammenarbeit hat sich Schmidt den
Anbauverband Bioland entscheiden, weil die bereits ein „Gastrokonzept“ haben
und mit Kinderkochkursen ein gutes Marketing machen. Schmidt legt den Bedarf
für das neue Jahr fest, die Bauern bauen es an und beide haben eine Liefer- und
Abnahmesicherheit. Am Anfang mussten Mengen- und Logistikprobleme überwunden
werden. Mittlerweile haben die Hotelgäste auch „eine Affinität“ zum 200
Quadratmeter großen Kräutergarten entwickelt und lesen morgens in der
Hoteleigenen Zeitung Geschichten rund um die regionale Küche, die sie geniessen
können.
Für Schmidt ist die regionale Küche mit
Gesicht ein Alleinstellungsmerkmal, während die anderen noch Tilapia-Filet und
argentinisches Rinderfilet anbieten: „Die Menschen wollen das!“ Es zahlt sich
nicht nur über die gebuchten Themenbuffets aus, sondern auch indirekt über die
privaten Empfehlungen der zufriedenen Gäste an Bekannte und Freunde.
Trotzdem ist „Bio“ kein Selbstläufer. „Das
Thema muss richtig besetzt sein“, sagte Schmidt. Dazu gehört auch die
Personalausbildung.
„ländlichfein“ – Plaketten
Im November wurde die erste Plakette
„ländlichfein“ in Mecklenburg-Vorpommern vergeben. Zusammen mit dem Seehotel übergab
Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus am Montag weitere Plaketten an
Produzenten und Gastronomen (Foto).
Nicole Knapstein beschrieb noch einmal den
Weg dahin: Erzeuger, Händler und Gastronomen wollten eine gemeinsame Vision
über gemeinsame Werte realisieren und gründeten den gleichnamigen Verein. Im
Mittelpunkt steh der „ursprüngliche, regionale Genuss“, der ansässigen und
angereisten Menschen in Gaststätten und
Hotels angeboten werden soll. In einem zweiten Schritt ist ein Wochenmarkt in
Wiek geplant. Die angebotenen Lebensmittel müssen ökologisch, Fisch und Wild
nachhaltig gefangen sein, handwerklich und ohne industrielle Fertigprodukte
verarbeitet sein. Die Öko-Kontrollstellen bescheinigen mit einem zusätzlichen
Regionalkriterien die Qualität – die Plakette weist den Gästen den Weg.
Lesestoff:
www.laendlichfein.de
Roland Krieg (Text und Foto)