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Großflächige Landnahmen sind keine „Blasen“

„Land Matrix“ ist eine neue Webseite, die über großflächige Landnahmen, Land Grabbing, informiert und von vielen Nichtregierungsorganisationen der EU, FAO auch vom deutschen Wirtschaftsministerium gespeist wird. Bei 76 Deals mit mehr als 79 Millionen Hektar will das Forschungsprojekt zeigen, dass die Landnahme nicht nur eine ökonomische „Blase“ ist.

Mindestens 200 Hektar

Die dokumentierten Verträge erfassen Landkauf, Pacht und Konzessionen von mehr als 200 Hektar Land. Dabei befinden sich 70 Prozent dieser Landflächen in nur elf Ländern. Eine Analyse zeigt, dass die Hälfte des Landes bereits bewirtschaftet wurde und die ausländischen Investoren daher mit Kleinbauern konkurrieren. „Der Erwerb von Land findet oft in Regionen mit hoher Bevölkerungsdichte statt, in denen Land nicht brach liegt“, so Markus Giger vom Centre for Development and Environment an der Universität Bern.
Mit einigen Klicks können Besucher der Website nachschauen, wer investiert wo und warum. Das Projekt will Transparenz in das Thema bringen und Trends herausarbeiten. „Land Matrix ist ein signifikanter Schritt in die Richtung eines verbesserten Zugangs zu Informationen und in Richtung einer offenen Debatte über diesen Trend“, erläutert Madiodio Niasse, Direktor des Sekretariats der International Land Coalition. Die Organisatoren wollen periodische Berichte über die Landnahmen veröffentlichen. Nach Jann Lay, von GIGA, dem German Institute of Global and Area Studies in Hamburg, soll der Bericht die Zahlen und Fakten ergänzen und ausführliche Hintergrundinformationen über die Prozesse geben.
Dabei geht es auch um die Abgrenzung zwischen Landnahmen. Ward Anseeuw von der südafrikanischen Universität Pretoria: „Verschiedene Formen der Landinvestitionen müssen unterschieden und vom Landraub abgegrenzt werden, denn viele Regionen brauchen Investitionen in die Landwirtschaft dringend.“

Lesestoff:

www.landportal.info

Ein Bericht über Land Grabbing zum Tag der Landlosen finden Sie auf Herd-und-Hof.de

Roland Krieg

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