Legales Holz aus Indonesien
Handel
Indonesien erhält die EU-FLEGT-Lizensierung
Hinter der Abkürzung FLEGT steckt das Holzabkommen Forest Law Enforcemant, Governance and Trade, mit dem die EU gegen illegalen Holzhandel weltweit vorgeht. Am 15. November gelangte die erste FLEGT-Holzladung aus Indonesien nach Europa, was diesen Montag zu einer feierlichen Unterzeichnung der FLEGT-Lizenz mit dem indonesischen Außenminister Retno Marsudi führte.
Indonesien ist das erste tropische Land mit einer FLEGT-Zertifizierung, bei der die Herkunft des Holzes attestiert werden muss. Indonesien liefert rund elf Prozent des Wertes von importiertem Holz in die EU. Bei tropischen Hölzern hält Indonesien einen Anteil von 33 Prozent.
Indonesien steht vor allem durch die Ausdehnung von Palmölplantagen in der Kritik. Für die Anlage werden Regenwälder gefällt, weswegen in der EU die kritische Auseinandersetzung mit diesem Pflanzenfett steigt [1].
Indonesien hat zwischen 1990 und 2010 rund 24 Millionen Hektar Regenwald verloren. Neben der Palmölproduktion ist der illegale Handel ein Treiber der Zerstörung, die Millionen Menschen den Lebensraum zerstört. Das Land hat 2011 ein nationales Handelsregister für Holz geschaffen und 2014 eine freiwillige Vereinbarung für legalen Holzhandel mit der EU unterzeichnet.
Indonesien erhält als erstes Land eine FLEGT-Lizenz. Kamerun, die Zentralafrikanische Republik, Ghana, Liberia und die Republik Kongo haben ebenfalls FLEGT bereits ratifiziert. Mit neun weiteren Staaten verhandelt die EU.
Die Grenzen von FLEGT liegen außerhalb Europas bei anderen großen Holzimporteuren. China ist der weltweit größte Holzimporteur und erarbeitet eigene Regeln gegen den illegalen Holzhandel. Die könnten in das EU-System und durch trilaterale Verhandlungen mit Indonesien integriert werden.
Lesestoff:
[1] Kann Palmöl überhaupt nachhaltig sein? https://herd-und-hof.de/ernaehrung-/kann-palmoel-ueberhaupt-nachhaltig-sein.html
Roland Krieg