LEH auf den Punkt
Handel
Februar-Ticker aus dem LEH
Obst und Gemüse: Bella Italia
Die Birnenkisten sind mit italienischer Ware gut bestückt und lassen seitens der Qualität keine Wünsche offen. Die Großhandelsmärkte München und Frankfurt verteilen auch türkische Sorten. Heimische Birnen und aus Benelux sind nur noch vereinzelt anzutreffen.
Auch beim Blumenkohl hat Italien die Markthosen an. Ware aus Frankreich, den Niederlanden oder Griechenland sind kaum der Rede wert. Bestandsware hielt die Preise im Zaum.
Die deutschen Zwiebelbauern hingegen frohlocken, denn die veränderten Konsummuster in der Pandemie ziehen die Nachfrage nach Speisezwiebeln in die höhe. Und die deutschen Läger sind gut gefüllt. Die Agrarmarkt-Informationsgesellschaft meldet 22 Prozent mehr Zwiebelnachfrage als im Vorjahr. Daher bleiben die Verbraucherpreise fest.
Europaweit stagniert der Apfelkonsum. Die Erzeuger reagieren mit einem Sortenwechsel, der allerdings um den Platz im Obstkorb mit den traditionellen Sorten konkurriert. Äpfel und Bananen leiden unter den starken Konsumgewinnern Beeren, die jährlich zwischen zehn und 20 Prozent zulegen können. Die Agrarmarkt Informations-Gesellschaft AMI befürchtet dass die traditionellen Apfelsorten die großen Verlierer sein werden. Die neuen Sorten kommen als Club-Äpfel auf den Markt und generieren mit begrenzter Erzeugungsmenge eine höhere Wertschöpfung. Da nahezu jede Anbaugeneration mitspielt, sind rund 100 neue Apfelsorten auf dem Markt
Ende Februar sind die ersten heimischen Salate aus den Gewächshäusern auf den Markt gekommen. Obwohl mit den Wochenmärkten Abnehmer fehlten, wurden die Salatköpfe wegen geringerer Nachfrage günstiger. Dominant ist Ware aus Frankreich, Italien und Spanien.
Handel
Die Neuen bei „Die Regionalen“: Der Verbund der regionalen Großhändler „Die Regionalen“ hat mit Thomas Wedmann und Jan Boten eine neue Doppelspitze. „Die Regionalen“ mit der "[Marke Echt Bio]“ bauen das Service- und Leistungspaket für den selbstständigen Naturkostfachhandel aus.
Der Discounter Aldi bezieht in den USA ein neues regionales Hauptquartier in Loxley im Bundesstaat Alabama. Von dort aus holt Aldi zu neuen Expansionsplänen aus. Das Online-Angebot wird mit 500 Curbside-Grocery-Pickup-Service Geschäften erweitert und bis Ende 2021 sollen in den Staaten Arizona, Florida, Kalifornien und dem Nordosten 100 neue Aldi-Standorte entstehen.
Aldi in Deutschland: Die letzte Meldung der Lebensmittelzeitung lautet, dass Aldi Nord und Süd erstmals ein eigenes operatives Geschäft für den Online-Handel aufgestellt haben und damit den Start in E-Food vorbereiten.
Eis und Schnee
Ein Teil des Mittellandkanals war im Februar vereist. Die Binnenschifffahrt lag zum Teil still, worunter die Versorgung von Raps, Ethanol und Getreide litt. Auf der Straße war es nicht besser, wie die kilometerlangen Staus auf den Autobahnen zeigten. Dabei kam es im Osten zu Transportdefiziten bei Kartoffeln und im Vorfeld zu einer gestiegenen Nachfrage des Handels. Wegen des Transports mussten Kartoffeln zudem in isolierten Bandwagen transportiert werden. Spanische Erdbeeren kamen bis zum Großmarkt Hamburg nicht durch. In allen Fällen hat es deshalb aber keine Preisaufschläge gegeben.
Valentinstag
Der Tag der Liebenden ist für eine gesteigerte Nachfrage nach Erdbeeren in der Regel gut. In diesem Jahr meldet nur der Frankfurter Großmarkt eine gesteigerte Nachfrage mit deutlich erhöhten Preisen. Das 250-Gramm-Schälchen kostete bis zu drei Euro.
Roland Krieg
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