LEH investiert in Ladeneinrichtung
Handel
Hochwertige Optik und moderne Kältetechnik
Die Zeiten von Packkisten auf Paletten sind vorbei. Der Lebensmittelladen ist kein Ort mehr, wo der Kunde bloß auf Ware trifft, sondern ein Erlebnis erwartet. Aktuell befreit sich Lidl aus der „Tristesse eines Discounts“, wie „Der Handel“ schreibt. Die Vorzeigefiliale in Offenau hat breite Gänge, hohe Decken mit Holzbalken und weist den Kunden mit Sortimentsnamen an den Wänden den Weg.
Der ganze Handel investiert in Erscheinungsbild und Technik seiner Läden. Der Lebensmittelhandel als größtes Segment hat für die Einrichtungskosten gegenüber 2013 aktuell zwischen 5 und 6,3 Prozent mehr bezahlt. Das zeigt der EHI-Studie Ladenmonitor 2017, der im März 2017 auf der Düsseldorfer Euro Shop ausführlich vorgestellt wird.
LEH investiert mehr
Im Durchschnitt betragen die Einrichtungskosten nunmehr 622 Euro/qm Verkaufsfläche (VKF) im Supermarkt und 590 Euro/qm VKF auf der Großfläche (ab 2.500 qm). Kostentreiber sind neben dem Wunsch nach einer hochwertigen Optik die nach wie vor hohen Investitionen des LEH in moderne Kältetechnik. Letzteres ist Folge einer stetigen Ausweitung von Frische- und Bedienungsbereichen sowie Convenience-Angeboten, aber auch ein Resultat aus Investitionen in energiesparende Technologien. Geschäfte im Non-Food-Bereich begnügen sich mit durchschnittlich 425 Euro/qm.
Die hohen Kosten werden durch standardisierte Einrichtungen aufgefangen. Individuelle Zuschnitte gehen wegen knapper Budgets zurück. Die Geschäfte werden nicht mehr komplett umgebaut. Hochflexible Einrichtungsmodule lassen eine rasche Veränderung zu. Die Zyklen für Komplettumbauten haben sich im Food- und Non-Food-Bereich verlängert. Im LEH auf 9,1 und im Non-Food-Bereich auf durchschnittlich 8,1 Jahre.
Alle wollen LED
Investitionsschwerpunkt Nummer 1 bleibt weiterhin die LED-Lichttechnik. Dank deutlicher Verbesserungen bei Lichtqualität und Leistungsfähigkeit entscheiden sich über 80 Prozent der Textilhandelsunternehmen für eine Umstellung. Derzeit liegt der branchenweite Umrüstungsstand jetzt bei 24 Prozent im Food- und bei rund 16 Prozent im Non-Food-Handel.
Vernetzung mit dem Internet
Vor drei Jahren hat der stationäre Handel in die Abgrenzung zum Online-Shop investiert. Heute sucht er die Vernetzung mit der digitalen Welt. Der Kunde kann online auswählen und bestellen und im Laden die Produkte abholen oder ausliefern lassen. Verkaufsmitarbeiter mit Tablets, Monitore in der Umkleidekabine und die digitale Medienwelt gehören nach EHI mittlerweile zum Standard.
Zahlreiche Kleinprojekte lösen tiefgreifende Umbauten ab, was Lieferanten auf Flexibilität testet. Statt reiner Produktangebote sind ganzheitliche Lösungen mit umfassenden Informationen über neue Materialien und Produktionsverfahren gefragt.
Für die Einrichtung ihrer neuen Läden haben die Handelsunternehmen in diesem Jahr 1,37 Milliarden Euro in die Hand genommen. Bedingt durch die deutlich sinkende Zahl neuer Geschäfte werden die Investitionen im Vergleich zu 2013 in der Summe um 380 Millionen Euroniedriger ausfallen.
Die ersten Ergebnisse aus dem Ladenmonitor stellt EHI auf der bis heute laufenden Retail Design Konferenz in Düsseldorf vor.
roRo