Leichter überall Sonne tanken
Handel
E-Fahrzeuge fördern und bequemer Tanken
Der Bundesrat hatte vergangenen Freutag das Thema Elektromobilität gleich zweimal auf dem Tisch. Das Land Hessen will das ehrgeizige Ziel der Bundesregierung von einer Million Elektroautos bis 2020 unterstützen. Um das Laden in das Alltagsgeschehen zu integrieren, könnten Fahrzeugbesitzer während der Arbeitszeit Anschlüsse des Arbeitgebers nutzen können. Verbilligt oder sogar kostenfrei. Der Bund könnte dafür den Arbeitgeber durch steuerfrei gestellte Investitionen in entsprechende Ladevorrichtungen unterstützen und die Anschaffung betrieblicher Elektrofahrzeuge durch eine Sonderabschreibung im Anschaffungsjahr steuerlich fördern.
Niedersachsen holt die Abwrackprämie hervor und fordert einen technikabhängigen Kaufzuschuss für private E-Fahrzeuge zwischen 2.500 und 5.000 Euro sowie eine Ausweitung der Ladeinfrastruktur an frequentierten Knotenpunkten wie Park-and-Ride-Plätzen oder Bahnhöfen.
Sowohl Hessens Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir als auch Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Liese beklagten den geringen Bestand der Elektrofahrzeugflotte. Mehr als 19.000 reine E-Fahrzeuge befahren derzeit nicht die Straßen. Al-Wazir verweist auf eine erfolgreiche Marktlenkung des Staates, wenn das Instrument stimmt. Für eine schnelle Umsetzung einer betrieblichen E-Flotte sollte die Abschreibung nach Jahren gestaffelt von 50 auf 20 Jahren degressiv ausgestattet werden. Derzeit können Privatbesitzer ihre E-Fahrzeuge zwar im Betriebe aufladen, müssen das aber als geldwerten Vorteil in der Lohnsteuererklärung angeben. Hessens Vorschlag würde diesen Aufwand reduzieren.
Solche Vorschläge sind nur Teile eines ganzen Maßnahmenbündels, erklärte Olaf Liese. Andere Nationen zeigen, dass eine Förderung funktioniert. Das werde von den deutschen Automobilherstellern geschätzt, deren Markensortiment immer größer wird – aber meist nur in den Export geht. Steuerliche Förderungen seien zudem kein Verzicht, so Liese, weil die Menschen durch den Kauf neuer Fahrzeuge über die Mehrwertsteuer die Staatskasse wieder füllen.
Hessens Vorschlag wurde federführend and den Finanz- und der Vorschlag Niedersachsens an den Verkehrsausschuss weiter geleitet.
Knotenpunkt Discount
Viele Menschen nutzen Discounter für ihren Lebensmitteleinkauf. Kaum ein Laden kommt heute noch ohne Parkplatz aus. Aldi Süd nutzt seinen „Knotenpunkt“ und stellt seit letzter Woche unter dem Motto „Sonne tanken“ Gleichstrom-Ladesäulen auf. Den Beginn machte Düsseldorf, wo Bundesumweltministerin Barbara Hendricks die erste Ladesäule eröffnete. „Nachhaltigkeit und Klimaschutz geht uns alle an. Mit dem Projekt „Sonne tanken“ möchten wir unsere Kunden für die ökologisch verträgliche Form der Mobilität begeistern“, erklärte Florian Kempf, Energiemanager bei Aldi Süd. Die hochmodernen Säulen bieten innovative Schnellladetechnologie. Kunden hängen ihr Auto ans Netz, während sie einkaufen. Und Aldi Süd bietet das Auftanken kostenfrei an.
Die Säulen verfügen über alle gängigen Anschlüsse: Den Combined Charging System (CCS) Standard, Chademo sowie für den Typ-2-Stecker.
Lesestoff:
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Roland Krieg