Leichter Umsatzplus bei BASF

Handel

BASF investiert zehn Milliarden in China

„Im Vergleich zum 2. Quartal des Vorjahres wuchs der Umsatz um 518 Millionen auf 16,8 Milliarden Euro“, sagte Dr. Martin Brudermüller, Vorsitzender des BASF-Vorstandes zur Präsentation des Halbjahresfinanzberichtes 2018 am Freitag. Maßgeblich haben gestiegene Preise bei Functional Materials & Solutions sowie Oil & Gas dazu beigetragen. Darüber hinaus erzielten alle Segmente bis auf Performance Products (Nutrition and Health sowie Care Chemicals) ein Absatzwachstum. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen steigerte die BASF gegenüber dem Vorjahresquartal um 105 Millionen auf 2,4 Milliarden Euro.

Pläne für China

In der südchinesischen Provinz Guangdong will BASF einen integrierten Verbundstandort inklusive eines Steamcrackers in hundertprozentiger Eigenregie einrichten [1]. Damit gehe der Konzern als Pionier voran. Mit 40 Prozent Weltmarktanteil ist China der größte Chemiemarkt und bestimme nach Brudermüller das Wachstum der globalen Chemieproduktion. Für die BASF ist das Werk eine Chance, am chinesischen Markt teilzunehmen und an der Öffnung der chemischen Industrie mitzuwirken.

Bis 2030 werden dafür rund 10 Milliarden US-Dollar bereitgestellt. Die ersten Anlagen sollen bereits 2026 in Betrieb gehen. Bislang steht nur eine Absichtserklärung.

Übernahme Bayer-Geschäfte

Die im Rahmen der Monsanto-Übernahme durch die Bayer AG frei gewordenen Geschäftsteile sollen im kommenden Monat endgültig im BASF-Konzern integriert sein. Für die BASF arbeiten dann 4.500 neue Mitarbeiter und ergänzen die Aktivitäten Pflanzenschutz, Biotechnologie und Digital Farming.

Ausblick 2018

Trotz China und Bayer ist der Geschäftshimmel global bewölkt. „Im Verlauf des ersten Halbjahres haben sich die weltwirtschaftlichen Risiken deutlich erhöht“, erklärte Brudermülle. Die Handelskonflikte zwischen den USA und China sopwie mit der EU stehen dabei an erster Stelle. Doch mit Ausnahme eines gestiegenen Ölpreises hat die BASF ihre Prognosen für das Jahr 2018 nicht angepasst und erwartet ein Plus von 3,2 Prozetn in der Industrieproduktion und einen Zuwachs von 3,4 Prozetn in der Chemieproduktion.

Agricultural Solutions

Negative Wechselkurseffekte haben gegenüber dem ersten Quartal zu einem leichten Rückgang auf 1,5 Milliarden Euro geführt. In Südamerika und Asien konnte BASF allerdings sowohl die Verkaufsmengen als auch die Preise leicht steigern.

Lesestoff:

[1] Der Steamcracker ist das Herzstück einer Produktionsanlage. Mit Hilfe von Dampf wird Rohbenzin aus langen Kohlenstoffketten aufgespalten. Mit den entstandenen kürzeren Molekülen beginnen verschiedene Wertschöpfungsketten. Der erste Cracker in Ludwigshafen wurde 1965 fertiggestellt. Der 1980 gebaute zweite ist in der Größe von 15 Fußballfeldern doppelt so groß. Aktuell betreibt die BASF weltweit noch in Port Arthur in Texas in Antwerpen und im chinesischen Nanjing Steamcracker. Das Rohbenzin wird mit Dampf vermischt und für eine Sekunde auf 840 Grad Celsius erhitzt. Das Naphta zerfällt und bildet mit Ethylen  und Propylen die beiden wichtigsten Elemente für Kunststoffe. Lacke, Pflanzenschutzmittel und Vitamine. Die beiden Werke in Ludwigshafen verarbeiten jährlich etwa zwei Millionen Naphta.

Roland Krieg

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