LL Rice 601 in Rotterdam sicher gestellt

Handel

Gen-Reis in Rotterdam festgehalten

Im Hafen von Rotterdam wird eine Schiffsladung festgehalten, die möglicherweise gentechnisch veränderten US-Langkornreis enthält. Die niederländischen Behörden bestätigten nach Angaben der EU-Kommission, dass die Ladung bis auf weiteres unter Zollkontrolle bleibt.

Reis für GB und D
Das amerikanische Landwirtschaftsministerium USDA hatte am 18. August der EU mitgeteilt, dass in Langkornreischargen Spuren des gentechnisch veränderten Transformationsereignisses „LL Rice 601“ der Firma Bayer CropScience festgestellt wurde. Dafür gebe es aber weder in den USA noch in der EU eine Genehmigung, weswegen das Inverkehrbringen nicht erlaubt ist, stellte das Bundeslandwirtschaftministerium BMELV heute Nachmittag fest. Das BMELV hat demnach heute im Bundesanzeiger die Eilverordnung erlassen, dass Langkornreis aus den USA nur noch importiert werden darf, wenn ein akkreditiertes Labor nachweist, dass dieser frei von LL Rice 601 ist. Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) berät zur Zeit mit den Ländern, wie ein Nachweisprogramm für Reislinien erstellt werden kann. Ein direkter Nachweis von LL Rice 601 ist nicht möglich.
Das in Rotterdam festgehaltene Schiff machte bereits vergangenen Samstag aus New Orleans kommend im Hafen fest. Die Ladung von rund 21.000 Tonnen Langkornreis waren für den britischen und deutschen Markt bestimmt.

Stichwort Transformationsereignis
Gentechnisch veränderte Sequenzen zu ermitteln ist immer eine Herausforderung für die Lebensmittellabore. Am leichtesten ist es natürlich, wenn GV-Bestandteile bekannt sind. Sehr schwierig ist es, sind diese Sequenzen nicht bekannt. Die Labore arbeiten dabei mit schwer zu erhaltende Referenzmaterialien. Dafür gibt es eine EU-Datenbank, in der die „Steckbriefe“ liegen, nach denen gefahndet werden soll.
In der Regel erfolgt die Suche mit einem breiten Screening, um bekannte DNS-Sequenzen zu ermitteln.“ LL Rice 601“ ist ein so genanntes Transformationsereignis. Damit bezeichnen die Experten „transgene Organismen, die aus einer transformierten Zelle entstanden sind“. Pflanzen mit Transformationsereignissen können später in andere Sorten eingekreuzt werden.
Um die in Lebensmittel in geringsten Mengen enthaltenen Bruchstücke zu identifizieren, greifen die Labore auf die Polymerasen-Ketten-Reaktion zurück: Damit werden DNS-Sequenzen zunächst „verlängert“, damit sie dann besser analysiert werden können.

roRo

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