Märkte für O + G durchwachsen

Handel

Äpfel und Tomaten vorn

Die EU möchte mit ihrer Marktreform für Obst und Gemüse auch den Verzehr der frischen Produkte steigern, denn lediglich Griechen und Italiener essen mehr als die von der Weltgesundheitsorganisation empfohlenen 400 g am Tag. Immerhin liegt Deutschland mit 362 Gramm auf dem dritten Platz – es fehlt noch ein großes Glas Saft am Tag.

1.400 Mio. t O + G
2005 wurden weltweit rund 900 Millionen Tonnen Gemüse und 550 Millionen Tonnen Obst produziert. Während die Gemüseproduktion fast kontinuierlich steigt, haben die Hurrikan- und Frostschäden den Aufwärtstrend bei Obst 2005 aufgehalten. Für 2006 aber verzeichnet die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle ZMP erneut einen Anstieg.
Obst und Gemüse werden überwiegend frisch und regional verzehrt. Nur zehn Prozent des Obstes und lediglich drei bis vier Prozent des Gemüse gelangen in den internationalen Handel. Europa ist der größte Abnehmer frischer Ware – vor Nordamerika und Japan.
In den 25 europäischen Mitgliedsstaaten ging allerdings die Obstproduktion um ein Prozent zurück und wird im vergangenen Jahr nur ein zweiprozentiges Wachstum aufweisen, weil die Zitrusernte mit 37 Millionen Tonnen ein Rekordniveau erreichte. Bei Gemüse sind die Anbauflächen 2004 gesunken, 2005 wieder ausgebaut worden. Mäßige Erträge sind aber durch ein spätes Frühjahr, den heißen und trockenen Juli und den verregneten und kalten August zu erwarten. Mit einer Gesamtproduktion von 27 Millionen Tonnen Gemüse liegt die EU-25 vier Prozent unter Vorjahresniveau.

Mehr Geld für weniger Einkauf
Insgesamt steigen die Preise für Obst und Gemüse. Nördlich der Alpen und Pyrenäen wurden die geringeren Ernten durch höhere Preise überkompensiert. Südlich dieser Linie rutschten die Erzeugerpreise in den Keller und Spanien beklagte zweistellige Exporteinbußen. Trotzdem hat sich die finanzielle Lage vieler Obstbauern in Mitteleuropa entspannt. Rund 2.500 Unternehmen erzielten mit 18 Milliarden Euro wiederholt ein Rekordergebnis.
Verbraucher mussten nach Angaben der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) sechs Prozent mehr für Obst und zehn Prozent mehr für Gemüse hinlegen. Das führte zu einem erwarteten Mengenrückgang um jeweils vier Prozent.
Am häufigsten landen Äpfel in der Obstschale. 24 Prozent ist ihr Anteil auf dem Obstteller. Bananen landen zu 18 Prozent im Einkaufskorb. Dann folgen Produkte wie Orangen, Clementinen, Weintrauben, Birnen und Erdbeeren. Als Aufsteiger des Jahres machte die GfK die Ananas fest.
Im Gemüsesektor bleibt die Tomate unangefochten auf Platz eins. Sie hält einen Marktanteil von 17 Prozent, gefolgt von Möhren, Salatgurken, Zwiebeln, Paprika und Eisbergsalat.

kg/Haushalt

Durchschn.-Preis €/kg

2005

2006

2005

2006

Obst

90,8

86,7

1,36

1,44

Gemüse

64,2

61,4

1,67

1,84

kg / Hauhalt

Äpfel

21,0

Tomaten

10,4

Bananen

16,3

Möhren

7,4

Apfelsinen

9,9

Salatgurken

6,8

Mandarinen

6,3

Zwiebeln

6,4

Tafeltrauben

4,9

Paprika

4,9

Zuwachs Bioprodukte
Auch der Markt für Obst und Gemüse zeigt ein deutliches Wachstum im Biobereich. Lag der Anteil am Gesamtmarkt 2005 noch bei 2,1 Prozent, so liegt er aktuell bei 3,3 Prozent. Die größten Mengenanteile halten bei Bananen mit 7 Prozent bei Obst, sowie bei Möhren und Karotten mit 17 Prozent im Gemüsebereich. Durch das verstärkte Angebot der Bioprodukte im Discount ist die Preisdifferenz zwischen Bio- und konventioneller Ware leicht gesunken und liegt für das Jahr 2006 bei 50 Prozent für Obst und bei 36 Prozent für Gemüse.

GfK, ZMP, roRo

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