Mais für Vietnam und Braugerste für China
Handel
US-Farmer erfolgreich bei Asiengeschäften
Die Praxisebene ist mitunter weiter als die politische Leitung. „Persönliche Beziehungen sind die treibende Kraft hinter dem Handel“, weiß Wayne Humphreys. Der US-Maisfarmer hat Mitte Oktober an einer Delegationsreise des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums im Auftrag des US-Getreiderates (USGC) nach Vietnam teilgenommen. Auf der Reise haben die amerikanischen Landwirte mehr als 80 Vertreter aus der vietnamesischen Industrie und Politik getroffen.
US-Mais für Vietnam
Vietnam ist eine der schnellsten wachsenden Ökonomien Südostasiens. Neben steigendem Wohlstand nimmt auch die Bevölkerung im Land zu. Vor allem in den Städten. Innerhalb eines Jahrzehnts hat sich Vietnam beim Maisimport weltweit von Platz zehn auf Platz drei entwickelt. Aus den USA kaufen die Vietnamesen sowohl Mais als auch die eiweißreiche Futterschlempe DDGS aus der Ethanol-Produktion. Außerdem will die Regierung ihre Biospritpolitik von E5 auf E10 erweitern und braucht zusätzliches Ethanol. Im Wirtschaftsjahr 2018/2019 hat Vietnam rund 16 Millionen Tonnen US-Ethanol und damit dreimal mehr als im Vorjahr importiert.
Kurzer Halt in Myanmar
Den Rückweg in die USA hat die Delegation über Myanmar genommen. Die privatwirtschaftliche Entwicklung des Landes ist für Ausländer seit 2018 wegen der unruhigen Politik schwieriger geworden. Dennoch lockt auch in Myanmar ein Markt von 58 Millionen Menschen. Die Amerikaner sehen Möglichkeiten bei der Entwicklung der Aquakultur, für den Futtermittelexport und auch bei Ethanol.
Braugerste nach China
Craft Bier ist auch in China ein Renner. Für das Brauen von Bier wird Malz gesucht. Im Oktober besuchten chinesische Bierbrauer erstmals in Nord-Dakota, Idaho und Colorado amerikanische Farmer auf ihren Gerstenfeldern. Abgerundet wurde der Besuch durch Besichtigungen von sowohl hofeigenen als auch kleinen und großindustriellen Mälzereien. Der Anbau von Braugerste ist nach Daniel Herbst alles andere als einfach, weil bestimmte Qualitäten erfüllt sein müssen. Der Braumeister von der Beijing Slow Boat Brewery kennt die Risiken von Pflanzenkrankheiten und Wetter. Da hat die Gerste die Mälzereien noch gar nicht erreicht.
China ist der weltweit größte Bierbrauer und weist bei kleinen Brauereien mit Spezialbieren einen neuen rasant wachsenden Markt auf. Das verwendete Malz stammt bislang aus Australien, Kanada und Europa. US-Malz hat noch keinen Markt. Braugerstenerzeuger produzieren ihren Rohstoff in Vertragsbeziehung mit einer Mälzerei. Diese Form der Erzeugung ist in China unbekannt. Die Mälzereien könnten mit Verträgen über kleinen Importfirmen in China die Wertschöpfungskette direkt verlängern, oder über Firmen, die bereits nach China Brauzutaten verkaufen. Auf jeden Fall braucht US-Malz keine Exportdeklaration für China.
roRo